Ablagerung von phosphoryliertem Alpha-Synuklein in Nervenfasern der Haut ist empfindlicher Biomarker für idiopathischen Morbus Parkinson
Alpha-Synuklein ist ein Protein, das eine entscheidende Rolle beim Morbus Parkinson und anderen neurodegenerativen Erkrankungen spielt. Phosphoryliertes Alpha-Synuklein ist Bestandteil der sogenannten Lewy-Körperchen. Wissenschaftler des IRCCS Istituto delle Scienze Neurologiche und der Università di Bologna, Italien, haben kürzlich in einer Studie untersucht, ob Ablagerungen von phosphoryliertem Alpha-Synuklein in Nervenfasern der Haut ein brauchbarer Biomarker für den idiopathischen Morbus Parkinson sind und ob möglicherweise die zugrunde liegende Pathogenese der peripheren Neuropathie mit dem idiopathischen Morbus Parkinson assoziiert ist. Teilnehmer der Studie waren 21 Patienten mit gut dokumentiertem idiopathischem Morbus Parkinson, 20 Patienten mit einem Parkinsonismus ohne Alpha-Synuklein-Ablagerungen (vaskulärer Parkinsonismus: n=10; Tauopathien: n=6, Parkin-Mutationen: n=4) sowie 30 gesunde Kontrollpersonen. Zur Untersuchung der großen Nervenfasern wurden bei allen Probanden an den Beinen Untersuchungen der Nervenleitungsgeschwindigkeit durchgeführt. Außerdem entnahmen die Forscher bei den 3 Gruppen aus dem proximalen und distalen Körperbereich der Patienten und der Kontrollpersonen Hautbiopsien, um die kleinen Nervenfasern genauer zu untersuchen und mögliche Ablagerungen von phosphoryliertem Alpha-Synuklein nachzuweisen. Es zeigte sich, dass die Patienten mit dem idiopathischen Morbus Parkinson eine Neuropathie der kleinen Nervenfasern im Bereich der Beine aufwiesen. Die Gruppe der Patienten mit dem Parkinsonismus zeigte hingegen normale Nervenfasern. Phosphoryliertes Alpha-Synuklein schließlich fand sich ausschließlich bei den Parkinson-Patienten, und zwar in den proximalen (zervikalen) Hautbiopsien. In den beiden anderen Gruppen waren keine entsprechenden Ablagerungen nachzuweisen. Die Ablagerungen des phosphorylierten Alpha-Synukleins bei den Parkinson-Patienten korrelierten mit der epidermalen Denervierung. Der Nachweis von phosphoryliertem Alpha-Synuklein im den proximalen peripheren Nerven ist nach Ansicht der italienischen Wissenschaftler ein sensitiver Biomarker für die Diagnose eines idiopathischen Morbus Parkinson und trägt dazu bei, ihn von anderen Formen des Parkinsonismus zu unterscheiden. Darüber hinaus scheinen die neuritischen Alpha-Synuklein-Einschlüsse eine direkte Rolle bei der Zerstörung der peripheren Nervenfasern zu spielen, so die Studienautoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 09:58): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Ablagerung-von-phosphoryliertem-Alpha-Synuklein-in-Nervenfas.htm
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