Welche Auswirkungen haben Schwangerschaft und Entbindung auf die Harninkontinenz nach midurethraler Schlingenoperation?
Das Risiko für ein Stressinkontinenz-Rezidiv ist bei Frauen, die eine midurethrale Schlinge erhalten haben und anschließend schwanger wurden, offenbar unabhängig von der Art der Entbindungsmethode. Eine Harninkontinenz während der Schwangerschaft nach midurethraler Schlingenoperation kann allerdings ein Risikofaktor für eine postpartale Inkontinenz sein. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler des Department of Obstetrics and Gynecology, Ankara Zekai Tahir Burak Woman's Health Research and Education Hospital in Ankara, Türkei, in einer Studie mit 12 Frauen, die im Zeitraum zwischen Januar 2007 und Januar 2013 nach einer midurethralen Schlingenoperation ein Kind geboren hatten. Das Alter dieser 12 Frauen lag zum Zeitpunkt der Operation im Mittel bei 33,1 ± 4,3 Jahren und das Intervall zwischen der Operation und dem Eintritt der Schwangerschaft bei 30,2 ± 14,2 Monaten. Zusätzlich werteten die Forscher die Daten von 54 ebenfalls operierten und anschließend schwanger gewordenen Patientinnen von 14 in der Pubmed im Zeitraum zwischen 2000 und 2014 publizierten Artikeln aus. 4 der 12 eigenen Studienteilnehmerinnen hatten ein transvaginales Tape (TVT; 33,3 %) und 8 ein Transobturator-Tape (TOT; 66,7 %) erhalten, Das Follow-up in dieser Gruppe lag im Durchschnitt bei 52 ± 12,3 Monaten. In 7 Fällen (58,3 %) erfolgte die Entbindung via Kaiserschnitt, die übrigen 5 Frauen (41,7 %) entbanden vaginal. Es zeigte sich, dass 9 der 12 Patientinnen der Frauenklinik in Ankara während der Schwangerschaft und 10 auch postpartal kontinent gewesen waren (75 % bzw. 83,3 %). In der Gruppe der 54 Frauen aus den anderen Studien war in 28 Fällen (51,9 %) eine Sectio durchgeführt worden, 26 (48,1 %) hatten vaginal entbunden und insgesamt 11 waren nach der Entbindung kontinent. Bei den Patientinnen, die nach der Geburt ihres Kindes wieder harninkontinent waren, fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Frauen mit der Sectio- und denjenigen mit der Vaginalentbindung (14,3 % versus 26,9 %). Logistische Regressionsanalysen schließlich ergaben, dass eine Harninkontinenz während der Schwangerschaft ein Risikofaktor für eine postpartale Inkontinenz war.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 01.05.2025 - 06:03): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Urologie/Welche-Auswirkungen-haben-Schwangerschaft-und-Entbindung-auf.htm
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