Eine empirische Prophylaxe mit einer Einzeldosis eines Fluoroquinolons in Kombination mit einem Aminoglykosid ist amerikanischen Wissenschaftlern des Department of Urology, Glickman Urological and Kidney Institute, Cleveland Clinic, Ohio, zufolge eine optimale Methode, um bei Männern, die sich einer transrektalen Prostata-Biopsie unterziehen, die Gefahr einer Infektion zu verringern. Die Forscher hatten in einer Studie retrospektiv die Daten von 1.189 Männern ausgewertet, bei denen im Zeitraum zwischen September 2011 und Januar 2013 eine ultraschallgesteuerte transrektale Prostata-Biopsie durchgeführt wurde. Bis zum Juni 2012 erhielten alle Patienten eine Infektionsprophylaxe mit 1 Dosis Ciprofloxacin 500 mg plus ein Aminoglykosid. Ab Juni 2012 wurde die Männer vor dem Eingriff mit einer Dosis Levofloxacin plus Aminoglykosid behandelt. Infektionen, die nach der Biopsie auftraten, wurden als schwer eingestuft, wenn sie eine Einweisung ins Krankenhaus, eine stationäre Beobachtung über Nacht oder eine Behandlung in einer Notaufnahme erforderlich machten. Infektionen, die ambulant behandelt werden konnten, galten als leicht. Die Analysen ergaben, dass die Gesamtinfektionsrate in der Ciprofloxacin-Gruppe bei 3,18 % (17 von 535) und in der Levofloxacin-Gruppe bei 2,14 % (14 von 654) lag. Die Rate an leichten Infektionen betrug in der Ciprofloxacin-Gruppe 0,75 % (n=4) und in der Levofloxacin-Gruppe 1,22 % (n=8). Die Rate an schweren Infektionen war mit 2,43 % (n=13) in der Ciprofloxacin-Gruppe signifikant höher als in der Levofloxacin-Gruppe mit 0,92 % (n=6). In multivariable Analysen zeigte sich dann auch, dass eine Therapie mit Ciprofloxacin eher mit einem erhöhten Risiko für schwere Infektionen assoziiert war als eine Prophylaxe mit Levofloxacin. Die Ursache hierfür könnte nach Meinung der Wissenschaftler mit der höheren Halbwertzeit des Levofloxacin 750 mg zusammenhängen.