Türkische Wissenschaftler des Department of Urology, Bagcilar Training and Research Hospital in Istanbul sind kürzlich in einer Studie der Frage nachgegangen, wie effektiv und sicher die Therapie von Nierensteinen mittels flexibler Ureterorenoskopie (f-URS) bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD = chronic kidney disease) ist. Hierzu werteten die Forscher die Daten von 339 Patienten aus, bei denen im Zeitraum zwischen Januar 2009 und Dezember 2012 wegen eines Steinleidens eine f-URS durchgeführt wurde. 62 der 339 Studienteilnehmer (18,28 %) wiesen eine CKD auf, die übrigen 87 Patienten nicht und dienten somit als Kontrollgruppe. Die Datenanalysen ergaben, dass die Patienten der CKD-Gruppe häufiger eine Solitärniere hatten als diejenigen der Kontrollgruppe (17,4 % versus 3,5 %) und außerdem schon öfter wegen Nierensteinen behandelt werden mussten (51,6 % versus 23 %). Ähnliches traf auch für die Verwendung eines urethralen Zugangsschafts (= access sheath) zu, der demnach ebenfalls bei den CKD-Patienten häufiger zum Einsatz kam (87,1 % versus 70,22 %). In puncto perioperative und postoperative Komplikationsraten waren keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Gruppen festzustellen (19,35 % versus 19,54 % bzw. 22,6 % versus 16,1 %). Die Dauer des stationären Aufenthaltes lag bei den CKD-Patienten im Mittel bei 25,70 ± 25,62 Stunden und bei den Studienteilnehmern ohne CKD bei 24,5 ± 25 Stunden. Obwohl die 3. postoperative geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) in der Gruppe der CKD-Patienten sich kaum verändert hatte, verbesserte sich das CKD-Stadium bei 13 Patienten nach dem Eingriff von 3 auf 2. Im 3. postoperativen Monat lag die Stein-freie Rate bei den Studienteilnehmern mit der CKD bei 87,1 % und in der Kontrollgruppe bei 86,2 %. Die flexible Ureterorenoskopie ist eine sichere und effektive Methode zur Behandlung von Nierensteinen bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Urology 2014, Oct 2, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite