Die laparoskopische radikale Nephrektomie ist möglicherweise auch bei Patienten mit einem Nierenzellkarzinom und einer renalen Venenthrombose Grad I eine technisch machbare, sichere und onkologisch adäquate Therapiemethode. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler der Clínica INDISA in Santiago, Chile. In einem Beitrag der Zeitschrift „Urologia internationalis“ berichten die Forscher von 11 Patienten im durchschnittlichen Alter von 66,8 Jahren und einem Body-Mass-Index (BMI) von 24,76 kg/m², bei denen wegen eines Nierenzellkarzinoms mit einer Nierenvenenthrombose Grad I eine laparoskopische radikale Nephrektomie durchgeführt wurde. Die Operation war den chilenischen Experten zufolge in allen Fällen erfolgreich. Bei 3 Patienten war zwar ein manuell-gestütztes Eingreifen erforderlich, die übrigen 8 Personen konnten jedoch rein laparoskopisch operiert werden. Die Operationszeit lag im Mittel bei 108,3 Minuten und der geschätzte Blutverlust bei 108,33 ml. Die Dauer des stationären Aufenthaltes betrug durchschnittlich 2,8 Tage. In nur einem Fall kam es zu einer intraoperativen Komplikation (Lazeration der Milz), die aber ebenfalls laparoskopisch behandelt werden konnte. In den pathologischen Untersuchungen konnte bei allen 11 Patienten die Diagnose des Nierenzellkarzinoms bestätigt werden. Positive Operationsränder fanden sich nicht. Im weiteren Follow-up von durchschnittlich 29 Monaten kam es bei 2 Patienten zu einem Erkrankungsrezidiv. Die vorgestellten Fälle deuten darauf hin, dass die laparoskopische radikale Nephrektomie eine effektive und sichere Therapiemethode bei Patienten mit einem Nierenzellkarzinom plus Nierenvenenthrombose Grad I ist, so die Wissenschaftler. Allerdings sollten nun noch weitere größere Studien zum Thema durchgeführt werden.