Diagnose und Therapie der oberflächlichen Penis-Thrombose: Ein Update
Die oberflächliche Penisthrombose, auch Morbus Mondor des Penis genannt, ist eine Erkrankung, über die nur sehr selten berichtet wird und bei den betroffenen Männern schwere Angstreaktionen und Schamgefühle hervorrufen kann. Wissenschaftler des Department of Urology, Morsani College of Medicine, University of South Florida, Tampa, USA, haben sich nun jedoch mit dem Thema nochmal genauer auseinandergesetzt und ihre Erkenntnisse über die Diagnose und Therapie der oberflächlichen Penis-Thrombose kürzlich in der Zeitschrift „Current Urology Reports“ zusammengefasst. Demnach zeigen die betroffenen Männer in der Regel eine gleichmäßige, strangartige Verhärtung im Bereich des dorsalen Penisschaftes, die etwa 1 bis 7 Tage nach einem länger andauernden oder intensiven Geschlechtsverkehr aufgetreten ist. Den Experten zufolge sind aber auch andere Erscheinungsformen der Erkrankung und Trigger für die endotheliale Schädigung möglich. Die oberflächliche Penisthrombose selbst ist typischerweise selbstlimitierend, wobei die Symptome innerhalb von 4 bis 8 Wochen nach dem ersten Auftreten wieder vollständig verschwinden. Dies ist, so die Autoren, auch der Grund dafür, dass die Diagnose der Penisthrombose, unabhängig von erforderlichen Hilfeleistungen und einer guten Schmerzkontrolle, nicht unbedingt mit 100 %-iger Sicherheit gestellt werden muss. Ausnahme seien allerdings Männer, bei denen der Erkrankungsverlauf verlängert ist oder bei denen Risikofaktoren vorliegen, deren Kenntnis wichtig sei, um den Morbus Mondor des Penis von anderen Erkrankungen, wie dem Morbus Peyronie, der Hyperkoagulabilität, einer Blutstase, einer urogenitalen Infektion und einer maligen Tumorerkrankung, zu differenzieren. Für die differentialdiagnostischen Überlegungen seien jedoch eine gründliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung meist ausreichend. Die Wissenschaftler empfehlen behandelnden Ärzten, im Zweifelfall auch die Sonographie zur Hilfe zu nehmen. In Fällen, in denen es nicht zu einem vollständigen und spontanen Verschwinden der oberflächlichen Penisthrombose kommt, sollte eine Thrombektomie in Betracht gezogen werden, mit dem Ziel, anhand histologischer Untersuchungen die Diagnose zu sichern, so die Forscher abschließend.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.03.2024 - 05:53): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Urologie/Diagnose-und-Therapie-der-oberflaechlichen-Penis-Thrombose--.htm
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