Die häufig zur Therapie der Osteoporose eingesetzten Bisphosphonate zeigen in einigen Fällen auch eine gute Wirkung auf die Schmerzsymptomatik von erwachsenen Patienten mit Knochenerkrankungen, wie dem multiplen Myelom und dem Morbus Paget sowie im Falle bösartiger Tumorerkrankungen,^ wie das Mamma- und das Prostatakarzinom. Ob eine Bisphosphonat-Therapie auch im Kindesalter zur Schmerztherapie bei Erkrankungen des Knochen- und Knorpelsystems eingesetzt werden kann und inwieweit diese Wirkstoffgruppe hier effektiv ist, wurde bislang noch kaum beschrieben. Wissenschaftler der University of Wisconsin, Madison, WI, USA, berichten nun jedoch in einem vor Kurzem veröffentlichten Zeitschriftenartikel über erste klinische Erfahrungen mit einer Bisphophonat-Therapie, die sie bei zwei Kindern mit Knorpeltumoren machen konnten. Ein Kind wies ein Enchondrom (= Ollier'sche Krankheit) auf, der andere Patient multiple hereditäre Exostosen. Beide Kinder litten unter großen Schmerzen, die refraktär gegenüber den gängigen Analgetika waren. Aufgrund dieser Therapieresistenz wurden die Patienten mit Bisphosphonaten behandelt und es zeigte sich, dass dies zu einer deutlichen Verbesserung der Schmerzsymptomatik führte und es den Kindern wieder möglich war, ihren Alltagsaktivitäten nachzugehen. Nach Ansicht der US-amerikanischen Wissenschaftler kann eine Bisphosphonat-Therapie auch im Kindesalter in Erwägung gezogen werden, wenn Erkrankungen wie der Morbus Ollier oder multiple hereditäre Exostosen analgetisch nicht anders zu behandeln sind.
(drs)
Abstract aus Clin J Pain 2012; 28(3): 268-72Zurück zur Startseite