Häusliche Pflege führt zu Geldeinbußen bei familiären Erwerbstätigen

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Alterfragen (DZA) an der Universität Bremen gingen in einer aktuellen Studie der Frage nach, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß sich familiäre Pflege auf den Stundenlohn von Erwerbstätigen auswirkt. Sie kommen in der Studie zu dem Ergebnis, dass der Stundenlohn pflegender Angehöriger sich um etwa 2,7 Prozent reduziert, sobald sie neben der Berufstätigkeit Pflege- und Sorgetätigkeiten übernehmen.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass erhebliche unerklärte pflegebedingte Lohneinbußen für Frauen und Männer bestehen, die mit gängigen lohnrelevanten Faktoren, wie bspw. der Arbeitsmarkterfahrung, nicht erklärt werden können“, so Ulrike Ehrlich vom DZN. Damit bietet die Studie eine neue Erklärung für den Lohnabstand zwischen Frauen und Männern (den sogenannten Gender Pay Gap): Familiäre Pflege führt, wenn sie parallel zur Erwerbstätigkeit geleistet wird, zu Lohneinbußen. „Zwar sind diese Lohneinbußen sowohl für Frauen als auch für Männer vorhanden, jedoch übernehmen Frauen sehr viel häufiger familiäre Pflegearbeit und sind daher auch deutlich öfter von den damit einhergehenden nachteiligen Effekten auf den Lohn betroffen“, verdeutlicht Ulrike Ehrlich weiter.

Originalpublikation:

Einkommensrisiko Pflege? Der Zusammenhang von familiärer Pflege und Lohn. Ehrlich, U., L. Minkus and M. Hess. 2019. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie.

(Quelle: IDW)

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