Neue Studie zum supratentorialen extraventrikulären Ependymom
Chinesische Wissenschaftler des Medical College der Huazhong University of Science and Technology in Wuhan, Hubei, haben kürzlich im Rahmen einer Studie untersucht, ob es bestimmte klinische, radiologische und histologische Merkmale des seltenen supratentorialen extraventrikulären Ependymoms gibt und wie das therapeutische Outcome von betroffenen Patienten ist. Hierzu analysierten die Forscher zunächst die Daten von insgesamt 227 Patienten mit einem Ependymom, die im Zeitraum zwischen Januar 2010 und Juni 2015 in ihrer klinischen Abteilung operativ behandelt wurden. In 14 dieser 227 Fälle fand sich ein supratentoriales extraventrikuläres Ependymom (STE). Das Durchschnittsalter der 6 Frauen und 8 Männer lag zum Zeitpunkt der STE-Diagnose bei 24,5 ± 13,5 Jahren. Die Auswertung der gesammelten Daten der 14 STE-Patienten ergab, dass die meisten Tumore in den Frontal- und Temporallappen lokalisiert waren. Typisches radiologisches Merkmal war ein leichtes bis moderates heterogenes Tumor-Enhancement im Kontrastmittel-verstärkten MRT. Andere radiologische Merkmale waren ein gut umschriebenes "Popcorn-Enhancement” und ein unscharf angrenzendes Hirnödem. Eine umfassende komplette Resektion des Tumors konnte bei 12 der 14 Patienten durchgeführt werden, eine subtotale Resektion gelang in 2 Fällen. Insgesamt 7 Personen erhielten postoperativ zusätzlich eine Strahlentherapie. 7 Tumore wurden als Tumore WHO Grad II und die anderen 7 als Tumore WHO Grad III klassifiziert. Der Nachbeobachtungszeitraum lag im Mittel bei 22,6 Monaten. Es zeigte sich, dass 3 Patienten ein Rezidiv entwickelt hatten, wobei 2 von ihnen letztlich an den Folgen der Erkrankung verstarben. Das supratentoriale extraventrikuläre Ependymom präsentiert sich klinisch eher atypisch und weist verschiedene radiologische Merkmale und ein heterogenes histologisches Bild auf, so das Fazit der Wissenschaftler. Dies sei auch der Grund dafür, dass eine klare Diagnosestellung oft schwierig ist. Den Experten zufolge zeigt das anaplastische STE ein malignes biologisches Verhalten sowie eine hohe Rezidiv-Rate und hat eine relativ schlechte Prognose. Die beste Therapiemöglichkeit sei derzeit die komplette Tumorresektion mit oder ohne nachfolgende Strahlentherapie.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.05.2025 - 17:05): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Onkologie/Neue-Studie-zum-supratentorialen-extraventrikulaeren-Ependym.htm
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