Es gibt offenbar bestimmte Faktoren, die einen negativen Einfluss auf das Outcome von Patienten mit einem atypischen Meningeom haben. Einer aktuellen Studie von Wissenschaftler der Tohoku University, Graduate School of Medicine in Sendai, Japan, zufolge sind dies ein höheres Lebensalter der Patienten, das männliche Geschlecht, ein zu geringer Umfang der operativen Tumorentfernung und ein hoher MIB-1-Labeling-Index. Im Rahmen einer Studie untersuchten die Forscher den klinischen Verlauf bei einem atypischen Meningeom und gingen außerdem der Frage nach, ob es möglicherweise Prognose-Faktoren gibt, die einen Einfluss auf das Outcome der Betroffenen haben. Teilnehmer waren 45 Personen mit einem atypischen Meningeom, die im Zeitraum zwischen Januar 2000 und Dezember 2013 operativ behandelt wurden. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 58,7 Jahren, der Nachbeobachtungszeitraum im Mittel bei 81 Monaten. Die Analysen ergaben, dass die 5-Jahres-rezidivfreie Erkrankungsrate im Durchschnitt bei 58,4 % lag. Die 5- und 10-jahresfreie Überlebensraten betrugen 83,2 % und 79,9 %. In univariaten Analysen zeigte sich, dass ein Lebensalter von über 60 Jahren und der MIB-1-Labeling-Index mit dem Auftreten eines Erkrankungsrezidivs korrelierten. Mit der Mortalität korrelierten neben dem Lebensalter von über 60 Jahren und dem MIB-1-Labeling-Index auch noch eine subtotale operative Resektion und die Indikationsstellung zur Strahlentherapie. Weiterführende Untersuchungen ergaben, dass ein MIB-1-Labeling-Index-Level höher als 12,8 % und ein Level über 19,7 % Prädiktoren für ein Rezidiv bzw. den Tod der Patienten war. Eine postoperative Strahlentherapie, die bei 26 Patienten des Studienkollektivs durchgeführt worden war, führte zu keinerlei Abnahme der Rezidivrate, so die Experten.