Die mechanische Thrombektomie (MT) ist möglicherweise in der Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls, dessen Ursache eine Arteriosklerose der großen Arterien ist, effektiver als bei einem kardioembolisch bedingten Apoplex. Hierauf deuten die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern des Jinling Clinical College der Nanjing Medical University in Nanjing, Jiangsu, China, mit 649 mit der MT behandelten Schlagfall-Patienten hin. Die Studienteilnehmer wurden je nach Ätiologie des akuten ischämischen Schlaganfalls in 2 Gruppen eingeteilt (Gruppe 1: Arteriosklerose der großen Arterien, Gruppe 2; kardioembolisch). Eine erfolgreiche Revaskularisierung definierten die Forscher als einen mTICI-Grad ≥ 2b (mTIC = modified Thrombolysis in Cerebral Infarction) und ein günstiges Outcome als einen mRS-Score ≤ 2 am 90. Tag (mRS = modified Rankin Scale). Um Prädiktoren für das funktionelle Ergebnis zu ermitteln, setzten die Wissenschaftler die logistische Regression ein. Es zeigte sich, dass die Rate an einem günstigen funktionellen Outcome in der Gruppe 1 signifikant höher war als in der Gruppe 2 (50,2 % versus 36,5 %). Doch auch die Kollateralisierungsrate war bei den Patienten, deren Apoplex-Ursache eine Arteriosklerose der großen Gefäße war, sehr viel höher und der basale NIHSS (= National Institutes of Health Stroke Scale)-Score im Mittel niedriger als bei den Patienten mit dem kardioembolisch bedingten Schlaganfall. Bezüglich der erfolgreichen Revaskularisierungsrate war kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen festzustellen. Die Raten an symptomatischen intrakraniellen Blutungen und die Mortalitätsrate waren innerhalb der ersten 3 Monate wiederum in der Gruppe 2 höher als in der Gruppe 1. Die mechanische Thrombektomie scheint in der Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls, dessen Ursache eine Arteriosklerose der großen Arterien ist, effektiver zu sein als bei einem kardioembolisch bedingten Apoplex, so die Autoren.