Patienten, die unter einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) leiden und operiert werden, haben offenbar ein erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Hospitals for Special Surgery in New York, USA und weiterer klinischer Einrichtungen in Amerika, Österreich, Italien und Kanada hat diesen Zusammenhang genauer untersucht. Hierzu fertigten sie eine systematische Übersichtsarbeit (Systematic Review) von Studien an, die bis November 2014 in den Literaturdatenbanken PubMed-MEDLINE, MEDLINE In-Process und anderen nicht indexierten Bereichen, in Embase, dem Cochrane Central Register of Controlled Trials, der Cochrane Database of Systematic Reviews und dem Health Technology Assessment zum Thema publiziert wurden. Eingeschlossen wurden dabei nur englischsprachige Studien mit erwachsenen Patienten mit einer OSA oder einem erhöhten Risiko für die Schlafapnoe, die operiert wurden, oder bei denen ein Eingriff unter Anästhesiebedingungen durchgeführt wurde. Teilnehmer der Studien, welche die Einschlusskriterien erfüllten, waren insgesamt 413.304 Patienten mit einer OSA und 8.556.279 Kontrollpersonen ohne OSA. In den meisten Studien wurde davon berichtet, dass Patienten mit einer OSA, die sich einem operativen Eingriff unterzogen, ein schlechteres Outcome im Sinne von vermehrten postoperativen Komplikationen hatten als Personen ohne OSA. Die Assoziation zwischen der obstruktiven Schlafapnoe und der Krankenhaussterblichkeit variierte hingegen in den verschiedenen Studien. So zeigten 9 Arbeiten keinerlei Einfluss der OSA auf die Mortalität, 3 Studien vermuteten eine verringerte Mortalität und in einer weiteren fand sich eine erhöhte Sterblichkeit bei OSA-Patienten, die operiert wurden. Das Fazit der Wissenschaftler: Es scheint eine Assoziation zwischen der obstruktiven Schlafapnoe und einem erhöhten Risiko für postoperative Komplikationen zu geben.