Eine Epilepsie und epileptische Anfälle im höheren Lebensalter haben eine höhere Prävalenz als lange Zeit angenommen. Sie sind zudem mit einer erhöhten Mortalitätsrate der Senioren und Seniorinnen assoziiert. Wissenschaftler des Departamento de Neurologia, Hospital São Rafael in Salvador und der Universidade Federal Fluminense in Rio de Janeiro, Brasilien, sind in diesem Zusammenhang kürzlich in einer Studie der Frage nachgegangen, ob es Prädiktoren für die Mortalität der älteren Patienten gibt. Hierzu werteten die Forscher retrospektiv die Daten von 120 Senioren und Seniorinnen aus, die sich im Zeitraum zwischen Januar 2009 und Dezember 2010 wegen einer Epilepsie oder epileptischen Anfällen in ihrer stationären Behandlung befanden. Ätiologisch lag dem Anfallsleiden in 37 % der Fälle ein ischämischer Schlaganfall zugrunde, gefolgt von einer Neoplasie (13 %), einem hämorrhagischen Apoplex (12 %), einer Demenz (11,4 %) und Stoffwechselstörungen (5,5 %). Univariate Analysen ergaben, dass die Erkrankungsdauer, ein Status epilepticus und metabolische Störungen mit der Mortalität assoziiert waren. Nach Adjustierung durch logistische Regression zeigte sich dann jedoch, dass nur der Staus epilepticus ein unabhängiger Prädiktor für die Mortalität der Patienten war.
(drs)
Abstract aus Arq Neuropsiquiatr 2015; 73(6): 510-5Zurück zur Startseite