Erhöhtes Demenzrisiko bei Patienten mit Nasopharynx-Karzinom nach Strahlentherapie
Eine Forschergruppe der Fu Jen Catholic University, Xinzhuang District, New Taipei City, Taiwan, hat kürzlich in einer Studie das Demenzrisiko für Patienten mit einem Nasopharynx-Karzinom, bei denen eine Strahlentherapie durchgeführt wurde, genauer untersucht. Für ihre nationale bevölkerungsbasierte gematchte Kohorten-Studie wählten die Wissenschaftler aus der „Longitudinal Health Insurance Database (LHID)“ 594 neu diagnostizierte Patienten mit einem Nasopharynx-Karzinom aus, die im Zeitraum zwischen 1. Januar 2000 und 31. Dezember 2015 mittels Strahlentherapie behandelt wurden. 2.376 Personen ohne Nasopharynx-Karzinom, die anhand eines vierfachen Propensity-Score-Matching (Geschlecht, Lebensalter, Komorbiditäten, Bildungsgrad, Tabakkonsum und Indexdatum = Datum der ersten Strahlentherapie) ausgewählt wurden, dienten als Kontrollgruppe. Nach Adjustierung für Einflussfaktoren verglichen die Wissenschaftler anhand des Fine-Gray-Modells die Demenzentwicklung zwischen den Patienten mit und denen ohne Nasopharynx-Karzinom über den Beobachtungzeitraum von 2000 bis 2015 hinweg. Die Analysen ergaben, dass es in 6,57 % der Fälle mit dem Karzinom (39 von 594) und bei 4,42 % der Kontrollgruppe (105 von 2.376) zu einer Demenzentwicklung kam. Bei Patienten mit einem Nasopharynx-Karzinom war die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz insgesamt höher als bei den Vergleichspersonen ohne Karzinom, und zwar mit einer groben Hazard ratio (HR) von 1.63 [95 % confidence interval (CI) = 1.25-2.13, P < 0.001]. Nach Adjustierung für das Lebensalter, das Geschlecht, den Bildungsgrad, den Tabakkonsum, die Komorbiditäten, die geographische Region, den Urbanisierungsgrad des Wohnsitzes und den Versorgungsgrad lag die adjustierte HR bei 1.91 (95% CI = 1.42-2.51, P < 0.001). Patienten mit Nasopharynx-Karzinom haben nach einer Strahlentherapie ein 1,91-fach höheres Risiko für eine Demenz als Personen ohne Nasopharynx-Karzinom, so die Studienautoren.
(drs)
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