Epilepsiechirurgische Operationen werden heute immer häufiger auch bei Personen durchgeführt, die unter so genannten Extra-Temporallappenepilepsien leiden. Der Epilepsieherd liegt bei diesen Patienten außerhalb des Schläfenlappens. Eine vom Freiburger Epilepsiezentrum in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlichte Studie konnte nun zeigen, dass eine epilepsiechirurgische Therapie bei Patienten mit Extra-Temporallappenepilepsien auch tatsächlich zu einer verbesserten Anfallssituation und Lebensqualität der Betroffenen führen kann. Untersuchungsteilnehmer waren 21 erwachsene Patienten mit einer medikamentös nicht zu behandelnden fokalen Epilepsie, bei denen eine epilepsiechirurgische Operation außerhalb des Schläfenlappens des Gehirns durchgeführt wurde sowie ebenso viele hinsichtlich Alter, Geschlecht und Intelligenzquotienten (IQ) vergleichbare operierte Patienten mit einer Temporallappenepilepsie (= TLE, Schläfenlappenepilepsie). Alle Studienteilnehmer wurden mittels eines speziellen Fragebogens unmittelbar vor und ein Jahr nach der Operation bezüglich der Anfallssituation und ihrer Lebensqualität untersucht. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass der epilepsiechirurgische Eingriff bei den Patienten mit einer Extra-Temporallappenepilepsie zu einer deutlichen Verbesserung der Situation in den Bereichen Arbeit und Aktivitäten geführt hatte. Darüber hinaus war die Selbstwahrnehmung der Betroffnen positiver und sie fühlten sich nicht mehr so sehr gehandicapt wie vor der OP. All diese Veränderungen waren mit denen der operierten TLE-Patienten zu vergleichen. Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen diese Untersuchungsergebnisse, dass eine Operation auch bei Patienten, deren Epilepsieherd außerhalb des Schläfenlappens liegt, eine wirkungsvolle Behandlungsmethode sein kann und zu einer verbesserten Lebensqualität führt.