Insbesondere bei älteren Kindern mit einem Hydrozephalus kann die Anlage eines ventrikulo-atrialen Shunts (VAS), wenn der abdominelle Zugang nicht möglich ist, eine nützliche therapeutische Alternative zum ventrikulo-peritonealen Shunt (VPS) sein. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler des Children's National Health System, Washington, District of Columbia und des Walter Reed National Military Medical Center in Bethesda, Maryland, USA, aufgrund von Ergebnissen einer retrospektiven Studie mit 544 pädiatrischen Shunt-Patienten, die in einem Zeitraum von 13 Jahren in ihrer neurochirurgischen Klinik behandelt wurden. Ziel der Studie war es, einen Überblick über das Langzeit-Outcome und das Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen, die mit der VAS- und der VPS-Methode assoziiert sind, zu erlangen. Alle Kinder wurden mindestens 90 Tage lang nachbeobachtet (VPS-Gruppe im Mittel 5,9 Jahre, VAS-Gruppe im Mittel 5,3 Jahre). Die Analysen ergaben, dass insgesamt 54 % der VPS- und 60 % der VAS-Patienten mindestens eine Revision benötigten. Das Gesamtüberleben war zwar in der VPS-Gruppe zunächst höher als in der VAS-Gruppe, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass elektiv geplante VAS-Verlängerungsprozeduren keine echten Therapieversager sind, war kein statistisch signifikanter Unterschied im Gesamtüberleben mehr festzustellen. Die VPS-Methode zeigte vor allem bei Kindern im Alter von unter 7 Jahren eine signifikant größere Überlebenswahrscheinlichkeit. In Bezug auf die Infektionsrate und ein proximales Versagen schnitt der VAS deutlich besser ab als der VPS. Der ventrikulo-atrialer Shunt kann eine therapeutische Alternative zum ventrikulo-peritonealen Shunt insbesondere bei älteren Kindern mit einem Hydrozephalus sein, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Neurosurgery 2019, Oct 5, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite