Der Einsatz der therapeutischen Hypothermie bei Patienten mit einem malignen Mediainfarkt, bei denen eine dekompressive Kraniotomie durchgeführt wurde, hat offenbar keine nennenswerten Vorteile hinsichtlich des Kurz- und Langzeitüberlebens der Betroffenen, scheint aber die Kurzzeitmortalität zu verringern. Hierauf deuten die Ergebnisse eines systematischen Reviews und einer Metaanalyse von Wissenschaftlern des Department of Neurology, Xuanwu Hospital, Capital Medical University, des Beijing Geriatric Hospitals und des Aviation General Hospital, Beijing in Beijing, China, hin. Die Forscher durchsuchten die Literaturdatenbanken nach Artikeln, die bis April 2019 publiziert wurden und bei Patienten mit einem malignen Mediainfarkt den Effekt einer kombinierten therapeutischen Hypothermie und dekompressiven Kraniotomie auf die Kurzzeit- (≤ 30 Tage) und Langzeit- (> 6 Monate) Mortalität sowie das neurologische Outcome untersucht hatten. Das gepoolte relative Risiko (RRs) mit 95%-Konfidenzintervall (CI) wurde anhand der Mantel-Haens¬zel Odds Ratio oder des DerSimonian-Laird-Random-Effektes berechnet. Letztendlich wurden die Daten von 289 Patienten aus vier ausgewählten Studien und zwei Abstracts analysiert. Im Vergleich zu der alleinigen dekompressiven Kraniotomie zeigte eine Kombinationsbehandlung aus der therapeutischen Hypothermie und der dekompressiven Kraniotomie eine Tendenz hin zu einer Verringerung der Kurzzeitmortalität, hatte aber keinen signifikanten Effekt auf das Gesamtüberleben oder das neurologische Outcome der Patienten, so die Studienautoren.
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(drs)
Volltext aus Clinical Neurology and Neurosurgery, Vol 188, January 2020, 105569Zurück zur Startseite