Über Einsatz und Nutzen der Thyreoidektomie bei Patienten mit einem Morbus Basedow wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Inwieweit die komplette Entfernung der Schilddrüse eine Therapieoption für Kinder mit einem Morbus Basedow ist, welche Indikationen es hierfür gibt und wie die Komplikationsrate ist, haben Wissenschaftler der University of Wisconsin, Department of Surgery in Madison, USA, kürzlich im Rahmen einer Studie genauer untersucht. Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 167 Patienten (31 Kinder und 136 Erwachsene) mit einem Morbus Basedow aus, bei denen im Zeitraum zwischen 2009 und 2013 eine Thyreoidektomie durchgeführt wurde. Die pädiatrischen Patienten waren alle jünger als 18 Jahre. Die Analysen ergaben, dass ein Versagen der medikamentösen Therapie bei 55 % der Kinder und bei 36 % der Erwachsenen der Grund für die Operation war. Die Dauer der präoperativen medikamentösen Behandlung war in beiden Gruppen ähnlich. Außerdem zeigte sich, dass bei 12,5 % der Erwachsenen eine Radiotherapie vor dem Eingriff gescheitert war. Nach Meinung der Wissenschaftler sollte eine Thyreoidektomie als Therapieoption bei Kindern mit einem therapierefraktären Morbus Basedow, wenn sie in großen Zentren durchgeführt wird, durchaus in Erwägung gezogen werden.
(drs/map)
Fulltext aus J Pediatr Surg 2016, October 2016, Volume 51, Issue 10, Pages 1680–1683Zurück zur Startseite