Wissenschaftler der Università Cattolica del Sacro Cuore, Allergy Department, in Rom, Italien, haben kürzlich in einer Studie untersucht, wie hoch die Kreuzallergie und die Toleranz von Cephalosporinen bei Patienten mit einer zellvermittelten Penicillinallergie ist. Teilnehmer der Studie waren 97 Patienten mit einer bekannten nicht unmittelbaren Überempfindlichkeitsreaktion auf Penicillin und einem positiven Patch-Test-Ergebnis auf mindestens eines der untersuchten Penicilline. Die Forscher führten nun bei allen Probanden Patch-Tests mit verschiedenen Cephalosporinen durch. Patienten mit einem negativen Testergebnis auf Cephalosporine wurde eine Testdosis des Medikamentes verabreicht, um die Toleranz ermitteln. Es wurden 129 Reaktionen dokumentiert. Es zeigte sich, dass die am häufigsten beteiligten Medikamente Aminopenicilline waren und die Symptomatik vor allem aus einer verzögert auftretenden Urtikaria und einem makulopapulösen Exanthem bestand. Insgesamt 17 Studienteilnehmer wiesen positive Cephalosporin-Patch-Test-Ergebnisse auf, und zwar vor allem für Cephalexin (n=10) und Cefaclor (n=9), gefolgt von Cefuroxim-Axetil (n=5). Alle Patienten - mit der Ausnahme von 4 Personen, die nach dem Provokationstest mit Cephalexin ein Exanthem entwickelt hatten, tolerierten die therapeutische Dosis des getesteten Cephalosporins ohne unerwünschte Nebenwirkungen sehr gut. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die Höhe der Kreuzallergie zwischen Penicillinen und Cephalosporinen im Falle der Cephalosporine der 1. Generation bei 10,9 % und die der Cephalosporine der 3. Generation bei 1,1 % liegt, so die Autoren. Die Forscher fügen hinzu, dass Patch-Tests zwar ein nützliches Instrument sind, um Kreuzallergien zu ermitteln, stufenartige Provokationstests jedoch trotzdem notwendig sind, da ein negativer Patch-Test nicht immer mit der Toleranz gleichzusetzen ist.
(drs)
Abstract aus J Investig Allergol Clin Immunol 2014; 24(5): 331-7Zurück zur Startseite