Neue Studie zu klinischen Merkmalen und Prognose bei Clivus-Chordom im Jugendalter
Es gibt offenbar einige günstige prognostische Faktoren bei Kindern und Jugendlichen mit einem Clivus-Chordom. Dies konnten Wissenschaftler der Capital Medical University in Beijing, China, in einer Studie mit 25 Patienten mit einem Clivus-Chordom (10 Jungen und 15 Mädchen) zeigen. Die Kinder und Jugendlichen waren im durchschnittlichen Alter von 14,44 Jahren. Der Beobachtungszeitraum der Studie lag im Mittel bei 42,95 Monaten. Das Gesamt-Überleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) ermittelten die Forscher anhand der Kaplan-Meier-Analyse, für die Korrelationsanalysen verwendeten sie die Pearson-Korrelation. Außerdem wurden immunhistochemische Untersuchungen durchgeführt, um die Expressionsspiegel des Ki67-Antigens, des Cytokeratin 8, des PDGFR-β (= platelet-derived growth factor receptor-β) und des Brachyury-Gens zu bestimmen. Eine komplette Tumorresektion (TR = Total resection) konnte in 5 Fällen durchgeführt werden, bei den übrigen 20 Kindern gelang dies nicht (NTR = non-total resection). Die Auswertung der gesammelten Studiendaten ergab, dass die durchschnittliche Gesamtüberlebensdauer der Kinder mit einem Karnofsky performance score (KPS) ≥ 90 oder der Patienten der TR-Gruppe signifikant länger war als die der Studienteilnehmer mit einem KPS < 90 oder die der NTR-Gruppe. Außerdem zeigte sich, dass das OS auch bei denjenigen Patienten besser war, die niedrigere Ki67-Expressionsspiegel hatten. In puncto progressionsfreies Überleben ergaben die Analysen, dass dieses bei Patienten mit niedrigeren CK8-Expressionsspiegeln deutlich länger war als im Falle höherer Spiegel. Nicht zuletzt konnten die Forscher feststellen, dass die PDGFR-β-Expressionsspiegel signifikant mit denen des Brachyury-Gens korrelierten. Bei Kindern und Jugendlichen mit einem Clivus-Chordom sind ein höherer KPS, die Möglichkeit einer Totalresektion sowie niedrigere Spiegel der Ki67- und CK8-Expression günstige prognostische Faktoren, so die Autoren. Außerdem scheint der PDGFR-β eine Rolle bei der Tumorgenese und der epithelial-mesenchymalen Transition des Clivus-Chordoms zu spielen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 01:02): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Neue-Studie-zu-klinischen-Merkmalen-und-Prognose-bei-Clivus-.htm
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