In einer prospektiven multizentrischen Studie haben Wissenschaftler des Department of Neurosurgery, Tokushima University Faculty of Medicine in Tokushima, Japan, vor Kurzem untersucht, welche Kurz- und Langzeitergebnisse sowie Komplikationen bei Patienten zu beobachten sind, die sich aufgrund eines Spasmus hemifacialis einer mikrovaskulären Dekompressionsbehandlung unterzogen haben. Studienteilnehmer waren 486 Patienten (150 Männer und 336 Frauen) im durchschnittlichen Alter von 53,9 Jahren (181 von ihnen im Alter von über 60 Jahren), bei denen im Zeitraum zwischen April 2012 und März 2015 in verschiedenen Zentren in Japan eine mikrovaskuläre Dekompression durchgeführt wurde. Die Forscher ermittelten am 7. postoperativen Tag sowie 1 und 3 Jahre nach dem Eingriff den Grad der unwillkürlichen Bewegungen der Patienten sowie die Rate an Komplikationen der Operation. In 96,3 % der Fälle wurde während des Eingriffs ein Neuromonitoring durchgeführt. Es zeigte sich, dass die vollständige Heilungsrate in Bezug auf die Symptome bei 70,6 %, die Mortalitätsrate bei 0 % und die Komplikationsrate bei 15 % lag. Eine Langzeitnachbeobachtung gelang bei 463 Patienten (95,3 %). Hier betrug die vollständige Heilungsrate in Bezug auf die Symptome 87,1 % und die Komplikationsrate 3 %. In Expertenhand und unter intraoperativem Neuromonotoring ist die Heilungsrate der mikrovaskulären Dekompressionstherapie sehr hoch und Komplikationen sind eher ungewöhnlich und meist transient, so die Autoren. Den Wissenschaftlern zufolge konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass die mikrovaskuläre Dekompression für Patienten mit einem Spasmus hemifacialis eine effektive und sichere Behandlungsmethode ist, und zwar auch für ältere Patienten.