Mangelhafte Studienlage zur antimikrobiellen Therapie von neurochirurgischen Shunt-Infektionen bei Kindern
Englischen Wissenschaftlern des Department of Clinical Microbiology, Alder Hey Children's NHS Foundation Trust in Liverpool, zufolge gibt es offenbar keine größeren und vor allem prospektiven randomisierten Studien, die sich in den letzten 20 Jahren mit den antimikrobiellen Behandlungsmöglichkeiten für pädiatrische neurochirurgische Patienten befasst haben. Es scheint lediglich eine sehr begrenzte Anzahl von Fallserien zu geben, die darauf hindeuten, dass bestimmte Antibiotika, wie Vancomycin und Ceftriaxon, zum Beispiel im Falle von neurochirurgischen Shunt-Infektionen bei Kindern von Vorteil sind. Die Forscher aus Liverpool hatten verschiedene medizinische Literaturdatenbanken nach Studien durchsucht, die zum Thema „Antimikrobielle Therapie bei pädiatrischen neurochirurgischen Patienten“ publiziert wurden. Eingeschlossen wurden nur Untersuchungen mit zwei oder mehr Patienten im Alter von unter 18 Jahren, in denen vor allem auch die Erreger und die Art der Therapie näher spezifiziert wurden. Gefunden wurden 2.985 Artikel, von denen jedoch nur 76 für die Auswertung von Nutzen waren. In die endgültigen qualitativen Analysen konnten dann lediglich 8 Studien mit insgesamt 86 Patienten eingeschlossen werden. Die Datenauswertung ergab, dass das bei kindlichen neurochirurgischen ventrikulären grampositiven Shunt-Infektionen am häufigsten eingesetzte Therapieregime eine intravenöse und intrathekale Vancomycin-Gabe war, gefolgt von einer intravenösen Vancomycin-Monotherapie. Größere wissenschaftlich fundierte Studien zur antimikrobiellen Therapie von neurochirurgischen Shunt-Infektionen bei Kindern sind dringend durch zuführen, so das Fazit die Experten.
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Quellen-URL (abgerufen am 03.05.2024 - 23:28): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Mangelhafte-Studienlage-zur-antimikrobiellen-Therapie-von-ne.htm
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