Menschen mit Morbus Parkinson berichten häufig kurze Zeit nach einer Tiefenhirnstimulation (DBS) im Bereich des Nucleus subthalamicus von weniger Schmerzen und verbesserten motorischen Symptomen. Dass dieser positive Effekt auch über längere Zeit anhalten kann, haben Forscher am Seoul National University Hospital in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen aus Südkorea herausgefunden. Sie untersuchten in einer Studie mit 21 Parkinsonpatienten, die sich alle einer Tiefenhirnstimulation unterzogen hatten, den langfristigen Einfluss dieses Eingriffs auf die Schmerzen. Die motorischen Symptome der Studienteilnehmer wurden mit Hilfe der "Unified Parkinson Disease Rating Scale" und der Stadieneinteilung nach Hoehn und Yahr bewertet. Die Qualität und die Stärke der Schmerzen wurden bei den Patienten für jedes Körperteil einzeln ermittelt. Die Untersuchungen erfolgten jeweils drei und 24 Monate nach der Operation. Die Auswertung der Daten ergab, dass 18 der 21 Parkinsonpatienten (86%), die zu Beginn der Studie Schmerzen hatten, drei und 24 Monate nach der DBS eine Verbesserung ihrer Schmerzsymptomatik erfahren hatten. Dabei war die Linderung der Schmerzen vergleichbar mit der zu Studienbeginn medikamentös erzielten Schmerzreduktion. Nach zwei Jahren klagten neun Patienten allerdings erneut über Schmerzen, die in den meisten Fällen den Bewegungsapparat betrafen. Trotz dieser neu aufgetretenen Schmerzen bei 43% der Studienteilnehmer lagen die mittleren Schmerz-Scores bei der letzten Nachuntersuchung immer noch deutlich unter den zu Studienbeginn ermittelten Werten. Laut den Autoren mindert eine Tiefenhirnstimulation bei Menschen mit Morbus Parkinson auch langfristig die Schmerzen. Sie räumen allerdings ein, dass über den Nachbeobachtungszeitraum von zwei Jahren vermehrt Skelett- und Muskelschmerzen auftreten können.