Klinische Parameter zur Risikoabschätzung eines Diabetes insipidus nach transkranialer Operation eines Hypophysenadenoms
Chinesische Wissenschaftler des Department of Neurosurgery am Beijing Tiantan Hospital der Capital Medical University in Beijing haben vor Kurzem in einer Studie untersucht, ob es bestimmte Prädiktoren für einen postoperativen Diabetes insipidus nach transkranialer Operation eines Hypophysenadenoms gibt. Die Forscher analysierten retrospektiv die perioperativen Daten von 90 Patienten mit einem Hypophysenadenom, die sich im Zeitraum zwischen November 2011 und März 2013 einer transkranialen Tumoroperation unterzogen hatten. Der Grad der Deformation des 3. Ventrikels und des Hypothalamus wurde anhand präoperativ durchgeführter MRT-Untersuchungen ermittelt. Insgesamt 30 der 90 Studienteilnehmer (33,3 %) hatten unmittelbar nach dem Eingriff einen Diabetes insipidus entwickelt. Ein persistierender Diabetes insipidus fand sich in 11 Fällen (12,6 %). Im Vergleich zu den Patienten ohne Diabetes insipidus wiesen diejenigen mit dem postoperativen Diabetes einen höheren Deformationsgrad des 3. Ventrikels und des Hypothalamus auf. In einer binären logistischen Regressionsanalyse zeigte sich, dass dieser Deformationsgrad signifikant positiv mit dem unmittelbaren postoperativen Diabetes insipidus und mit dem Auftreten einer postoperativen Hämorrhagie korrelierte. Die postoperative Blutung wiederum zeigte eine positive Korrelation mit dem permanenten Diabetes insipidus, ebenso wie mit dem Grad der Deformation des 3. Ventrikels und des Hypothalamus. Bei Patienten mit einem Hypophysenadenom könnte der Deformationsgrad des 3. Ventrikels und des Hypothalamus, der sich mittels eines präoperativ durchgeführten MRT bestimmen lässt, ein Prädiktor für einen Diabetes insipidus nach der transkranialen Operation sein, so die Studienautoren. Außerdem führe eine postoperative Hämorrhagie möglicherweise zu einer Inzidenzzunahme des Diabetes insipidus nach dem Eingriff.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 14.05.2024 - 16:42): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Klinische-Parameter-zur-Risikoabschaetzung-eines-Diabetes-in.htm
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