Keine verbesserte Überlebenswahrscheinlichkeit durch zusätzliche Strahlentherapie nach Operation von spinalen Ependymomen WHO Grad II
Eine postoperative Strahlentherapie kann zwar zu einer Verbesserung der progressionsfreien Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit einem spinalen Ependymom WHO Grad II oder III führen, sie beeinflusst aber offenbar nicht das Gesamtüberleben der Betroffenen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Mayo Clinic in Rochester und des Toronto Western Hospital in Toronto, USA, im Rahmen einer Studie mit 1.058 erwachsenen Patienten, bei denen im Zeitraum zwischen 2004 und 2014 ein spinales Ependymom WHO Grad II oder III diagnostiziert wurde und entweder eine Tumorresektion oder eine Biopsie durchgeführt wurde. Um den Einfluss einer postoperativen Strahlentherapie auf die Überlebenswahrscheinlichkeit zu ermitteln, führten die Forscher die Kaplan-Meier- und multivariable Cox-Regressionsanalysen durch. 85,9 % der Patienten unterzogen sich einer Biopsie/subtotalen Resektion (STR=subtotal resection), 14,1 % einer vollständigen Tumorentfernung (GTR = gross total resection). Patienten mit einem Residualtumor erhielten bevorzugt eine postoperative Radiotherapie. Es zeigte sich, dass Patienten mit einem spinalen Ependymom WHO Grad III ein um das 10-Fache höhere Mortalitätsrisiko hatten als Personen mit einem WHO Grad II-Tumor. Dabei korrelierte das Lebensalter positiv mit einem schlechteren Überleben. Die weiteren Analysen ergaben, dass eine adjuvante Strahlentherapie weder insgesamt noch bei Patienten mit einem WHO Grad II-Tumor zur Senkung des Mortalitätsrisikos führte. Auch fand sich kein zusätzlicher Überlebensvorteil durch eine GTR im Vergleich zu einer Biopsie/STR. Durch eine zusätzliche postoperative Strahlentherapie kann die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit einem spinalen Ependymom WHO Grad II oder III nicht verbessert werden, so die Autoren. Dennoch sollten weiterführende Studien durchgeführt werden, um den Einfluss der Radiotherapie auf die lokale Rezidivrate und eine symptomatische Verbesserung genauer zu untersuchen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 01:19): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Keine-verbesserte-Ueberlebenswahrscheinlichkeit-durch-zusaet.htm
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