Kein analgetischer Effekt durch perioperative Wundinfiltration mit Ropivacain bei Schilddrüsen-Operation
Französische Wissenschaftler der Université Pierre et Marie Curie in Paris und der Université Claude Bernard Lyon 1 in Lyon sind in einer Plazebo-kontrollierten Doppelblindstudie der Frage nachgegangen, ob bei Patienten, die sich einer Schilddrüsen-Operation unterziehen, durch eine perioperative Wundinfiltration mit Ropivacain der postoperative Morphinbedarf gesenkt werden kann. Hierzu teilten die Forscher 163 Patienten, die an der Schilddrüse operiert werden sollten, in zwei Gruppen ein. In Gruppe 1 (n=88) waren Personen, die gegen Ende des Eingriffs eine Wundinfiltration mit Ropivacain (10 ml, 75 mg) erhielten, bei den Patienten der Gruppe 2 (n=85) wurde statt des Lokalanästhetikums ein Plazebo verwendet. Primäres Endziel war der Anteil der Patienten, die in der Post-Anästhesiephase kein intravenöses Morphin zur Schmerzlinderung benötigten. Es zeigte sich, dass in 55 % der Fälle der Plazebo-Gruppe und bei 53 % der Patienten der Ropivacain-Gruppe noch im Aufwachraum Morphin in einer Dosierung von durchschnittlich 5,6 ± 6,1 mg versus 5,5 ± 6,0 mg intravenös verabreicht werden musste. Die Gesamtdosis der benötigten Opioide sowie die Punktwerte auf der VAS (= visuelle Analogskala) wiesen innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Eingriff keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Gruppen auf. Ähnliches war auch in puncto unerwünschte Ereignisse, Morphin-assoziierte Nebenwirkungen, schwerwiegende Begleiterscheinungen und Patientenzufriedenheit zu beobachten. Eine perioperative Wundinfiltration mit Ropivacain hat bei Patienten mit einer Schilddrüsen-Operation keinen wesentlichen analgetischen Effekt, so die Studienautoren.
(drs/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 21:30): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Kein-analgetischer-Effekt-durch-perioperative-Wundinfiltrati.htm
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