Hirntumor-Patienten profitieren seit 10 Jahren von der neurochirurgischen Untersuchungsmethode (nTMS)- Hirnfunktionen millimetergenau kartieren

Mit der Entfernung eines Hirntumors ist immer auch das Risiko verbunden, dass wichtige Schaltzentralen im Gehirn, beispielsweise für Bewegung oder Sprache, beeinträchtigt werden. Nur wenn der Neurochirurg im Vorfeld exakt weiß, wo diese Areale in Relation zum Tumor liegen, kann er die Operation sicher planen und das Risiko möglicher Folgeschäden am Sprach- bzw. am Bewegungszentrum minimieren. Mit der nTMS können die wichtigen Funktionen im Gehirn wie auf einer Landkarte millimetergenau lokalisiert werden. Die anschließende Darstellung zeigt exakt, wo die funktionell wichtigen Areale für Motorik oder Sprache im Bezug zum Tumor liegen und wie groß der Sicherheitsabstand ist.

Patienten profitieren seit Jahren von der navigierten Transkraniellen Magnetstimulation (nTMS)

An der Charité - Universitätsmedizin Berlin ist Mitte März der 500. Patient vor der operativen Entfernung eines Hirntumors mit der navigierten Transkraniellen Magnetstimulation (nTMS) untersucht worden. Mit dieser Methode können wichtige Hirnfunktionen millimetergenau lokalisiert und dargestellt werden. Ziel dabei ist es, einen Hirntumor möglichst vollständig zu entfernen und gleichzeitig die funktionellen Hirnareale optimal zu schonen.

Hirnfunktionen millimetergenau kartieren

„Wir haben das Verfahren, das vorher in der Neurologie und Psychiatrie angewendet wurde, 2005 eher zufällig für den diagnostischen Einsatz in der Neurochirurgie entdeckt“, berichtete Dr. Thomas Picht, Leiter des TMS Labors von der Klinik für Neurochirurgie. Dabei wird über eine Stimulationsspule ein magnetisches Feld abgegeben, das schmerzfrei ein schwaches elektrisches Feld im Bereich der Gehirnrinde erzeugt. Mit einer sehr niedrigen Intensität wird eine geringe Anzahl an Nervenzellen stimuliert. Per Bildschirmkontrolle des elektrischen Feldes auf der Hirnoberfläche wird eine exakte Kartierung der relevanten Areale vorgenommen. Dr. Picht fügte hinzu: „Die Genauigkeit, die nTMS bietet, ist der entscheidende Punkt und diese ist bisher konkurrenzlos. Für die Patienten verbessern wir insgesamt die Behandlungsqualität und können die Operationszeiten verkürzen“.

Die nTMS wird zur Vorbereitung und Planung der Operation sowie zur Orientierung während der Operation eingesetzt. Das nicht-invasive Verfahren wird in der Region Berlin-Brandenburg ausschließlich an der Charité eingesetzt. Bundesweit bieten es mittlerweile zehn weitere Kliniken an und auch in Japan und den USA besteht Interesse, die Methode jetzt einzuführen.

Kontakt: Dr. Thomas Picht, Klinik für Neurochirurgie, Campus Virchow-Klinikum, Charité – Universitätsmedizin, Berlin, Telefon: +49 30 450 660 349

(Quelle: Presseinfo Charité - Universitätsmedizin Berlin)

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