Ein Lebensalter von über 80 Jahren ist bei Patienten mit einem nicht-aktiven Hypophysen-Adenom per se kein Prädikator für ein schlechtes Outcome bei endoskopischer transsphenoidaler Hypophysen-Operation. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler der Universitatea de Medicină i Farmacie Tîrgu Mures in Tîrgu Mure, Rumänien und des Service de Neurochirurgie B, Hospices Civils de Lyon in Frankreich aufgrund von Ergebnissen einer retrospektiven Studie mit 623 Patienten, die im Zeitraum zwischen 2007 und 2015 operiert wurden. 307 von ihnen hatten ein nicht-aktives Hypophysen-Adenom. 23 % aller Patienten (n = 143) waren über 65 Jahre alt, 2,56 % (n = 16) im Alter von über 80. Bei 81 % der über 65-jährigen Patienten handelte es sich um gonadotrope und nicht-immunreaktive Tumore. Für die Studie herangezogen wurden letztendlich die Daten von 15 Personen im Alter von über 80 Jahren (Gruppe A) und 49 Personen im Alter zwischen 65 und 75 Jahren (Gruppe B). Statistisch signifikante präoperative Unterschiede zwischen beiden Gruppen fanden sich nicht. Die Analysen der Forscher ergaben, dass eine vollständige Tumorresektion in 53,3 % der Fälle der Gruppe A und bei 73,5 % der Patienten der Gruppe B durchgeführt werden konnte. In beiden Gruppen kam es postoperativ zu einer signifikanten Verbesserung des visuellen Status. Todesfälle waren nicht zu verzeichnen und auch Unterschiede bezüglich postoperativer Komplikationen waren zwischen den beiden Altersgruppen nicht festzustellen. Die endoskopische transsphenoidale Hypophysen-Operation ist auch bei Patienten, die unter einem nicht-aktivem Hypophysen-Adenom leiden und hochbetagt sind, eine Therapieoption und kann zum Beispiel dazu beitragen, das Augenlicht der Betroffenen zu erhalten, so die Autoren.
(drs)
Fulltext aus World Neurosurg 2017, Jul 1, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite