Die Odontoidektomie zur Behandlung der basilaren Invagination oder pathologischer Veränderungen des kraniozervikalen Übergangs wird in der Regel auf transoralem Weg durchgeführt. Kanadische Wissenschaftler der University of Ottawa haben im Rahmen einer Studie das operative Outcome und möglichen Komplikationen genauer untersucht, die mit einer anderen operativen Vorgehensweise, der endoskopischen endonasalen Odontoidektomie, assoziiert sind. Hierzu werteten sie retrospektiv die Krankenunterlagen aller erwachsenen Patienten aus, die sich in einem Krankenhaus der Maximalversorgung in Ottawa im Zeitraum zwischen Januar 2011 und Mai 2019 einer endoskopischen endonasalen Odontoidektomie unterzogen hatten. Es handelte sich um 17 Patienten (65 % Frauen), die zum Einweisungszeitpunkt im durchschnittlichen Alter von 67 Jahren waren. Es zeigte sich, dass ein Patient bei dem Eingriff eine Verletzung der Vertebralarterie erlitt, die jedoch ohne postinterventionelle neurologische Defizite mittels Coiling behandelt werden konnte, und bei 4 weiteren Personen (24 %) intraoperativ ein Liquorleck auftrat, das allerdings dann postoperativ nicht mehr nachweisbar war. 14 Patienten (82 %) konnten bereits am ersten postoperativen Tag extubiert werden. 3 Studienteilnehmer (18 %) entwickelten eine postoperative Sinusinfektion und benötigten eine antibiotische Therapie, 8 weitere Personen (47 %) eine postoperative Dysphagie. Außerdem hatte ein Patient nach dem Eingriff Nasenbluten, ein weiterer zeigte Symptome einer Beeinträchtigung der unteren Hirnnerven. Die Dauer des stationären Aufenthaltes lag im Mittel bei 13 Tagen. Die endoskopische endonasale Odontoidektomie ist eine gut umsetzbare und gut verträgliche Behandlungsmethode zur anterioren Dekompression des kraniozervikalen Übergangs und ist mit einer hohen Patientenzufriedenheit sowie einer geringen Morbidität assoziiert, so die Studienautoren.