Molekül S44819 hilft Schlaganfallfolgen schneller heilen

Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben jetzt herausgefunden, dass das Molekül S44819 großen Einfluss auf die neurologische Erholung des geschädigten Gehirns bei Schlaganfallpatienten hat. In einer Studie wurde hierzu von den Forschern zur unterstützenden Neuro-Regeneration im Infarktgebiet der GABA-A-Rezeptor im Hirn blockiert, der die Erregbarkeit der Nerven reduziert. Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: „Dies gelang uns mithilfe des Moleküls S44819, das mit den natürlicherweise bindenden Molekülen konkurriert. Weil es aber stärker und länger bindet, ist der Rezeptor lahmgelegt.“ Die Untersuchungen zeigten, dass die geschädigten Hirnzellen durch Blockierung des Rezeptors schneller wieder akiv wurden. „Je mehr von dem Molekül verabreicht wurde, desto besser reorganisierten das Hirngewebe und die Blutgefäße. Auch das räumliche Erinnerungsvermögen und die Bewegungskoordination erholten sich deutlich“, so Prof. Dr. Dirk Hermann, Lehrstuhl für Vaskuläre Neurologie, Demenz und Altersforschung, Universitätsklinikum Essen. Aufgrund der vielversprechenden Resultate wird der Einfluss von S44819 auf die deutlich verbesserte neurologische Genesung in einer weltweiten Vergleichsstudie an Schlaganfallpatienten in fünfzehn Ländern eingehender erforscht. Die Studienergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals „Stroke“ veröffentlicht.

Quelle: PI Universität Duisburg-Essen

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 23.08.2025 - 10:32): http://www.neuromedizin.de/Forschung/Molekuel-S44819-hilft-Schlaganfallfolgen-schneller-heilen.htm
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