Zahlreichen Untersuchungen zufolge haben Patienten mit einer Psoriasis möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Depressionen. Wissenschaftler des Taipei Veterans General Hospital und der National Yang-Ming University in Taipei, Taiwan, sind nun nochmals in einer Studie der Frage nachgegangen, wie hoch bei Psoriasis-Patienten und vor allem auch bei ihren gesunden Geschwistern das Risiko für eine Major-Depression ist. Teilnehmer der Studie waren 1.094 Patienten mit Psoriasis, 1.202 nicht von der Psoriasis betroffene Geschwister der Patienten und 4.808 angepasste Kontrollpersonen. Der Follow-up-Zeitraum erstreckte sich vom 1. Januar 1996 bis zur Diagnose einer Major-Depression, dem Tod der Studienteilnehmer oder bis zum 31.12.2011. Um das adjustierte relative Risiko (aRR) zu berechnen, setzten die Forscher den sogenannten Breslow-Schätzer ein. Es zeigte sich, dass 11,9 % (n = 130) der Psoriasis-Patienten, 2,5 % (n = 30) der nicht betroffenen Geschwister und 1,1 % (n = 52) der Kontrollpersonen eine Major-Depression entwickelten. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe hatten die Patienten mit der Psoriasis ein aRR von 10,60 (95% Konfidenzintervall (CI): 7.73-14.52) und die Geschwister ein aRR von 2,17 (95% CI: 1.44-3.28) für eine Major-Depression. Psoriasis-Patienten und auch ihre gesunden Geschwister haben ein erhöhtes Risiko, später eine Major-Depression zu entwickeln, so die Autoren. Nach Meinung der Wissenschaftler aus Taiwan sollten weitere Studien durchgeführt werden, um die familiären Mechanismen genauer zu untersuchen, die beiden Erkrankungen gemeinsam zugrunde liegen könnten.
(drs)
Abstract aus J Eur Acad Dermatol Venerol 2020, Jan 27, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite