Healthcare-Barometer 2019: Immer mehr Bundesbürger äußern Kritik an niedergelassenen Ärzten- Niedergelassene Ärzte nehmen sich zu wenig Zeit

Immer mehr Bundesbürger äußern Kritik an niedergelassenen Ärzten. Grund ist, dass sich sich die Mediziner zu wenig Zeit für die Behandlung nehmen. Dies ist eines der zentralen Umfrage-Ergebnisse des "Healthcare-Barometers 2019", einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 1.000 Bundesbürgern, die bereits zum fünften Mal durchgeführt wurde. Die Unzufriedenheit der Bürger findet sich gleichermaßen bei den privat und gesetzlich Kranken-Versicherten. Demnach bemängeln vier von zehn Deutschen, dass ihr Arzt sich zu wenig Zeit für sie nimmt. Ein weiterer Grund für Unzufriedenheit sind die Öffnungszeiten der Praxen, die den eigenen Bedürfnissen nicht entsprechen. Der Wunsch nach Flexibilität hat zugenommen - 24 Prozent äußern diese Kritik, während es 2017 nur 20 Prozent waren. Aber auch das Gefühl, sich vom Arzt und seinen Angestellten nicht ernst genommen zu fühlen, äußern 22 Prozent der Befragten.

Rundum zufrieden mit der ärztlichen Behandlung sind lediglich 33 Prozent der Bürger. "Die Erwartungen an Zuwendung und Service sind deutlich gestiegen. Dem steht die Zeitknappheit entgegen, die sich zu einem zentralen Problem in unserem Gesundheitssystem entwickelt hat", kommentiert Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC. "Sie wirkt sich inzwischen negativ auf das Verhältnis zwischen Arzt und Patient aus. Umso wichtiger ist es, dass Ärzte wieder mehr Wert auf den Faktor Mensch legen, und sich gleichzeitig Entlastung bei Routineabläufen suchen, etwa durch digitale Technologien."

Der Arzt verliert bei der Wahl des Krankenhauses an Bedeutung

Weitgehend zufrieden sind Versicherte in Deutschland dagegen mit der stationären Versorgung in Krankenhäusern, die mehr als jeder zweite Bundesbürger als gut oder sehr gut einschätzt. Allerdings schauen Frauen etwas kritischer auf die deutsche Kliniklandschaft: Während 56 Prozent der Männer sich als zufrieden bezeichnen, sind es unter den Frauen nur 47 Prozent. Wenn es um die Wahl des richtigen Krankenhauses geht, verliert der Hausarzt erkennbar an Einfluss - informierten sich 2017 noch 61 Prozent bei ihm, hörten 2018 nur noch 54 Prozent auf seinen Rat. Dagegen gewinnt die Empfehlung von Freunden und Bekannten an Bedeutung (2017: 42 Prozent, 2018: 46 Prozent). "Auch in diesem Punkt zeigt sich, dass Patienten ihrem Arzt nicht mehr unkritisch folgen, sondern sich ihre eigene Meinung bilden wollen und sich selbst informieren. Der mündige Patient, der sich eine Begegnung auf Augenhöhe wünscht, wird immer stärker Wirklichkeit", so Michael Burkhart.

Die Zufriedenheit mit der eigenen Krankenkasse steigt wieder

Ebenso ist die Mehrheit der Deutschen mit den Leistungen der Krankenkassen einverstanden, der Zustimmungswert ist im Vorjahresvergleich 2018 um zwei Prozentpunkte auf 86 Prozent gestiegen. Acht von zehn Deutschen sind überzeugt davon, dass sie alle Leistungen für eine gute medizinische Versorgung bekommen – auch dieser Wert ist gegenüber den Vorjahren leicht gestiegen (2017: 78 Prozent, 2018: 81 Prozent). "Vermutlich spiegelt sich in diesem Ergebnis die gute wirtschaftliche Lage der gesetzlichen Krankenkassen, die es ihnen erlaubt, auch Zusatzleistungen zu bewilligen", so Burkhart weiter.

Weitere Studienergebnisse

zu den Themen 

  • Unzufriedenheit der Versicherten bei der Behandlung bei niedergelassenen Ärzten
  • Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Gesundheitswesen
  • Image der Pharmaunternehmen
  • Apothekenversandhandel
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Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 16:40): http://www.neuromedizin.de/Patienten/Healthcare-Barometer-2019---Immer-mehr-Bundesbuerger-aeusser.htm
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