Die endovaskuläre Therapie von Patienten mit einem akuten Verschluss der Arteria basilaris scheint eine akzeptable Behandlungsmethode innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Symptomatik zu sein. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Xuanwu Hospital of Capital Medical University in Beijing, China, in einer Studie mit 68 Patienten mit einem akuten Basilarisverschluss, die im Zeitraum zwischen Januar 2014 und Dezember 2016 eine endovaskuläre Therapie erhielten. Bei 50 von ihnen (73,5 %) wurde eine mechanische Thrombektomie mit einem Stent-Retriever durchgeführt. Endziele der Studie waren die klinischen Merkmale der Patienten zu Beginn der Untersuchung sowie das klinische Endergebnis. Ein günstiges funktionelles Outcome definierten die Wissenschaftler als einen Wert von 0 bis 3 auf der modifizierten Rankin-Scale in einem Beobachtungszeitraum von 3 Monaten nach der Intervention. Die Reperfusion (= Thrombolyse eines Zerebralinfarktes Grad 2b-3) gelang in 89,7 % der Fälle (n=61). Ein insgesamt gutes Outcome wiesen 31 Patienten (45,6 %) auf. Univariate Analysen ergaben, dass der Glasgow Coma Scale-Summenscore, der basale NIHSS (= National Institutes of Health stroke scale score) und der basale Glykämie-Grad Prädiktoren für ein gutes klinisches Ergebnis waren. Multivariate Analysen zeigten dann jedoch, dass nur ein niedrigerer NIHSS der einzig unabhängige Risikofaktor für ein positives funktionelles Outcome war. Kein Unterschied des guten Outcomes war zwischen den Subgruppen der Zeit bis zum Beginn der endovaskulären Therapie (< 6 h und > 6 h) zu beobachten. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die endovaskuläre Therapie bei Patienten mit einem akuten Verschluss der Arteria basilaris eine sinnvolle Behandlungsmethode innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Symptomatik ist, so die Forscher. Der wichtigste, ein günstiges klinisches Ergebnis beschränkender Faktor sei der initiale Schweregrad des Schlaganfalls.
(drs)
Abstract aus Neuroradiology 2018, Apr 12, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite