Künstliche Intelligenz ermöglicht präzisere Bildgebung der CT-Aufnahmen

Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) setzt als weltweit erste Uniklinik Künstliche Intelligenz (KI) in der Computertomographie (CT) ein, um CT-Aufnahmen mit höherer Bildschärfe zu erzeugen, als mit den bisher zur Verfügung stehenden Methoden zur Bildrekonstruktion. Grundlage der eingesetzten KI-Software ist ein neuronales Netzwerk, das aus Erfahrungen lernt. „Die KI erkennt Muster sowie Gesetzmäßigkeiten in den Bildern und entwickelt sich anhand dieser weiter“, so Felix Güttler, technisch-kaufmännischer Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR). „In dem Deep Learning genannten Prozess lernen die künstlichen Neuronen des Netzwerks entsprechend ihrem biologischen Vorbild durch intensives Training. Deshalb verbessert sich die Bildqualität mit jeder weiteren Aufnahme“. „Durch die selbstlernende Software wird auch das sogenannte Bildrauschen, d. h. die grobkörnige Darstellung von Organen und Strukturen in den CT-Aufnahmen ist optimiert, für Prof. Dr. Ulf Teichgräber, Direktor des IDIR, ein entscheidender Vorteil“. Zudem profitieren nicht nur Patienten mit Kopf- oder Ganzkörper-Untersuchungen, sondern vor allem auch Betroffene von Herzerkrankungen oder Schlaganfällen, die eine exakte Diagnose ohne höhere Strahlendosis in kurzer Zeit benötigen. Aktuell ist die Strahlenbelastung einer CT-Untersuchung in vielen Fällen vergleichbar mit der Strahlung während eines Langstreckenflugs. „Ob die KI mehr diagnostische Sicherheit bei gleichzeitig weniger Strahlung ermöglicht, müssen die Erfahrungen in den kommenden Wochen und Monaten zeigen“, sagt Dr. Ioannis Diamantis, Oberarzt am IDIR.

UKJ

BU: Dank Künstlicher Intelligenz werden am Jenaer Uniklinikum nun CT-Aufnahmen mit höherer Bildschärfe erzeugt als mit bisher zur Verfügung stehenden Methoden.

Foto: UKJ/Ebert

Installiert wurde die KI von Spezialisten der Firma General Electric Healthcare Mitte April 2019 an den Geräten des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) installiert. Sie wird nun flächendeckend für die bildgebende Diagnostik am Jenaer Uniklinikum eingesetzt.

Quelle: PI des Universitätsklinikum Jena 

(bd)
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