Berliner Medizinstudierende demonstrieren für faire Bedingungen im Praktischen Jahr

Obwohl Studierende im Praktischen Jahr für den Stationsalltag unabkömmlich geworden sind und nachweislich mit delegierbaren ärztlichen und nicht-ärztlichen Tätigkeiten das Personal entlasten, wird die Tätigkeit noch immer nicht oder mit nur einer geringen Aufwandsentschädigung vergütet. Die Charité gehört hier zu den bundesweiten Schlusslichtern. Viele Studierende können sich daher nur mit einem Nebenjob über Wasser halten – zusätzlich zur Vollzeittätigkeit als PJler*innen in der Klinik. Die Medizinstudierenden fordern deshalb für die Dauer des Praktischen Jahrs eine flächendeckende Aufwandsentschädigung, wenigstens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes.

Die Fachschaftsinitiative Humanmedizin der Charité hat zu einer Kundgebung vor dem Bettenhochhaus der Charité aufgerufen. Dort wird am Mittwoch, 19. Juli 2023, ab 10 Uhr eine etwa zweistündige Kundgebung stattfinden. Der anschließende Demonstrationszug der Protestierenden wird an dem Vorstandsgebäude der Charité am Charitéplatz 1 Halt machen und dann über die Luisenstraße und Wilhelmstraße bis zur Mauerstraße Richtung Bundesgesundheitsministerium führen.

Obwohl Studierende im Praktischen Jahr für den Stationsalltag unabkömmlich geworden sind und nachweislich mit delegierbaren ärztlichen und nicht-ärztlichen Tätigkeiten das Personal entlasten, wird die Tätigkeit noch immer nicht oder mit nur einer geringen Aufwandsentschädigung vergütet. Die Charité gehört hier zu den bundesweiten Schlusslichtern. Viele Studierende können sich daher nur mit einem Nebenjob über Wasser halten – zusätzlich zur Vollzeittätigkeit als PJler*innen in der Klinik. Die Medizinstudierenden fordern deshalb für die Dauer des Praktischen Jahrs eine flächendeckende Aufwandsentschädigung, wenigstens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes.

Im Praktischen Jahr sollen die im Medizinstudium erlernten Fertigkeiten gefestigt und vertieft werden – die Realität an der Charité und an anderen Universitätskliniken sieht aber anders aus: In der letzten Phase Ihres Studiums sind PJler*innen vor allem Lückenbüßer in der Versorgung. Die praktische Ausbildung und das Selbststudium stehen häufig dahinter zurück. Das wollen die angehenden Ärztinnen und Ärzte nicht länger hinnehmen und demonstrieren am 19. Juli, ab 10 Uhr, im Rahmen einer bundesweiten Kampagne für ein faires PJ – auch vor der Charité in Berlin-Mitte. Die Studierenden fordern flächendeckende Standards in der Lehre für eine adäquate Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte von morgen. Nach wie vor existiert auch kein fairer Umgang mit Krankheitstagen im Praktischen Jahr.

So ist es für Studierende derzeit nicht möglich, sich während ihres Tertials im Praktischen Jahr bei Krankheit auszukurieren, ohne dass diese Krankheitstage auf die 30 möglichen Fehltage angerechnet werden – auch nicht mit einem ärztlichen Attest. „Wir fordern die standardisierte Trennung von Fehltagen und Krankheitstagen bzw. Kinderkranktagen. Es kann nicht sein, dass wir im Falle einer Erkrankung mit dem Verlust von Fehltagen bestraft werden. Wir brauchen diese Tage zur Erholung und auch zur Vorbereitung auf das mündliche Staatsexamen nach Ende des PJ“, bekräftigt Alexandra Archodoulakis, Sonderbeauftragte für das Praktische Jahr der Fachschaftsinitiative Humanmedizin an der Charité.

Die Fachschaftsinitiative Humanmedizin der Charité hat ihre Forderungen für ein faires PJ in einer Stellungnahme ausführlich begründet und wird dabei vom Marburger Bund Berlin/Brandenburg unterstützt.

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