Ultraschall kann in der modernen Medizin noch viel mehr als nur Bilder erzeugen

Die Deutschen, Österreichischen und Schweizer Ultraschall-Fachgesellschaften DEGUM, ÖGUM und SGUM tagten vom 16. bis 19. Oktober 2019 in Leipzig. Thematisiert wurde dort, dass die Sonografie in der Medizin immer häufiger auch im Operationssaal genutzt wird. Der Operateur legt dabei eine steril bezogene Ultraschallsonde im offenen Körper auf das betroffene Organ und erkennt exakt, wo der Tumor liegt. Er schneidet damit präzise nur das Gewebe heraus, das entfernt werden muss. Die Sonografie wird also dafür genutzt, Operationsinstrumente ultraschall-gesteuert zielgenau in Organe zu bringen, ohne angrenzende Gewebe zu zerstören. „Die heutige Lebertumorchirurgie zum Beispiel wäre ohne intraoperative Sonografie nicht mehr denkbar“, sagt Dr. med. Matthias Wüstner vom Zentrum für Radiologie, Neuroradiologie, Sonografie und Nuklearmedizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, und Leiter der DEGUM-Sektion Chirurgie. „Durch die Ultraschalluntersuchung wird das heutige Maß an Präzision und Vollständigkeit bei der Entfernung von bösartigen Lebertumoren ermöglicht.“

Elementare Bedeutung bei Hirntumor-OPs

Eine noch elementarere Bedeutung hat das ultraschall-unterstützte Operieren bei Hirntumoren, da der Neurochirurg noch präziser arbeiten muss – denn wenn gesundes, funktionsfähiges Hirngewebe versehentlich bei einer Operation entfernt wird, sind die verlorenen Funktionen nur schwer oder gar nicht mehr wiederherzustellen. Die Folge können Ausfallerscheinungen unterschiedlicher Ausprägung sein.

Speziell ausgebildete Ärzte für das sonografie-gesteuerte Operieren

Wichtigste Voraussetzung für das sonografie-gesteuerte Operieren sind speziell ausgebildete Ärzte, die kompetent mit Ultraschallverfahren umgehen können. Der interdisziplinäre Arbeitskreis für „Interventionellen Ultraschall“ der DEGUM hat ein Zwei-Modul-Konzept entwickelt, in dem Ärzte das Ultraschall-assistierte Operieren erlernen. „Die Schwierigkeit ist, dass man dabei mit zwei Händen dreidimensional arbeiten muss“, sagt Dr. Wüstner. Mit einer Hand muss die Ultraschallsonde so geführt werden, dass die Anatomie abgebildet wird. Mit der zweiten Hand wird operiert. Ultraschall in der Medizin wird immer häufiger auch im Operationssaal genutzt. Der Operateur legt dabei eine steril bezogene Ultraschallsonde im offenen Körper auf das betroffene Organ und erkennt exakt, wo der Tumor liegt. Er schneidet damit präzise nur das Gewebe heraus, das entfernt werden muss. Die Sonografie wird also dafür genutzt, Operationsinstrumente ultraschall-gesteuert zielgenau in Organe zu bringen, ohne angrenzende Gewebe zu zerstören. „Die heutige Lebertumorchirurgie zum Beispiel wäre ohne intraoperative Sonografie nicht mehr denkbar“, sagt Dr. med. Matthias Wüstner vom Zentrum für Radiologie, Neuroradiologie, Sonografie und Nuklearmedizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, und Leiter der DEGUM-Sektion Chirurgie. „Durch die Ultraschalluntersuchung wird das heutige Maß an Präzision und Vollständigkeit bei der Entfernung von bösartigen Lebertumoren ermöglicht.“

Bei Brustkrebs konnte in einer aktuellen Studie (1) nachgewiesen werden, dass durch die ultraschall-assistierte Tumorresektion im Vergleich zur konventionellen signifikant weniger Patientinnen nachoperiert werden mussten. „Ein Ultraschallgerät sollte Bestandteil jedes Brustoperationssaals sein“, fordert deshalb Professor Dr. med. Markus Hahn, Leiter der Experimentellen Senologie am Universitätsklinikum Tübingen, Mitglied im DEGUM-Vorstand und diesjähriger Kongresspräsident des Dreiländertreffens (Ultraschall 2019, Leipzig).

Literatur

(1) Hoffmann J et al. Ultraschallassistierte Tumorresektion beim Mammakarzinom – eine prospektive, randomisierte, monozentrische Studie (MAC 001). Senologie 2019; 16: 203–209

Quelle: DEGUM

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