Bei vielen Menschen mit Morbus Parkinson ist die sogenannte "sit-to-stand"-Bewegung (STS), die den Übergang von einer sitzenden in eine stehende Körperhaltung beschreibt, beeinträchtigt. Dieser Bewegungsablauf kann möglicherweise bei Patienten mit einer schwach ausgeprägten Parkinsonerkrankung durch ein gezieltes Nordic-Walking-Training verbessert werden. Hinweise darauf haben Wissenschaftler von der Abteilung Sportmedizin an der Medizinischen Klinik der Universität Tübingen, in einer Studie mit 18 gesunden Kontrollpersonen und 22 Parkinsonpatienten gefunden. Letztere wurden anhand der "Unified Parkinson Disease Rating Scale" in schwach (UPDRS-A) und stärker Betroffene (UPDRS-B) unterteilt. Alle Studienteilnehmer nahmen über einen Zeitraum von 12 Wochen an einem Nordic-Walking-Übungsprogramm teil. Mit einem sogenannten "Motion Analysis-System" (Vicon, Oxford) wurden die Bewegungsabläufe vor und nach dem Training analysiert. Bei insgesamt 11 Patienten und 11 gesunden Kontrollpersonen wurden fünf verschiedene Zielkriterien für die STS-Bewegung unter Berücksichtigung des Alters, Geschlechts, der Körpergröße und des Gewichts miteinander verglichen. Nach Auswertung der Daten zeigten sich abhängig vom UPDRS-Grad verschiedene Entwicklungsmuster. Patienten mit einem UPDRS-Grad A machten ähnliche Fortschritte wie die Kontrollgruppe. In der UPDRS-B-Gruppe nahm die für die STS-Bewegung benötigte Zeit jedoch zu und die Geschwindigkeit für die horizontale und vertikale Schwerpunktverlagerung ab. Dies lässt sich möglicherweise durch das Fortschreiten der Krankheit erklären, so die Autoren. Sie halten ein "Nordic Walking" vor allem für Patienten mit einem schwach ausgeprägten Morbus Parkinson für sicher und effektiv, um deren STS-Bewegungen zu verbessern.