Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität von Szeged in Ungarn hat im Zuge einer Beobachtungsstudie das funktionelle Outcome von Patienten mit einem subakuten Schlaganfall, die außerdem dialysepflichtig waren, genauer untersucht. Studienteilnehmer waren 859 Apoplex-Patienten, die im Zeitraum zwischen April 2011 und August 2016 in Rehabilitationskliniken verlegt wurden. Die Forscher werteten retrospektiv die den Krankenunterlagen entnommen Daten des FIM (= Functional Independence Measure), einem Testinstrument zur Bewertung der motorischen und kognitiven Unabhängigkeit von Patienten bei der Durchführung von Alltagsfunktionen, sowie die Daten der Verlegungsorte aus. Um den Einfluss einer Hämodialyse auf das funktionelle Endresultat zu ermitteln, setzten die Forscher multiple Regressionsanalysen ein. Von den 859 Apoplex-Patienten benötigten 34 Personen (Durchschnittsalter 63,6 Jahre) während des Aufenthaltes in der Rehabilitationsabteilung eine Hämodialyse. Insgesamt 100 Patienten ohne Dialysebehandlung (Durchschnittsalter 70,7 Jahre) wurden randomisiert zur Kontrolle ausgewählt. Es zeigte sich, dass es bezüglich des FIM-Gesamt-Scores, des FIM-Ziels, der FIM-Effizienz und der Verlegungsorte keine signifikanten Unterschiede zwischen den dialysepflichtigen Patienten und den Patienten ohne Dialyse gab. Auch in den multiplen Regressionsanalysen, die für andere Einflussfaktoren adjustiert waren, fand sich zum Entlassungszeitpunkt der Patienten kein Unterschied in puncto FIM-Gesamt-Score zwischen beiden Gruppen. Das Fazit der Studienautoren: Eine Dialysebehandlung ist kein limitierender Faktor, der das Outcome von Patienten mit einem subakuten Schlaganfall während der subakuten Rehabilitation beeinflussen könnte. Eine Rehabilitationsbehandlung sollte auch in dieser Patientengruppe durchgeführt werden.