Patienten mit einer schweren SARS-CoV-2-Infektion werden zur Verbesserung der Oxygenierung meist über längere Zeit hinweg in Bauchlage beatmet. Dieser Vorgang kann allerdings auch für Nervenschäden und Plexopathien bei den Betroffenen verantwortlich sein. Hiervon berichten Wissenschaftler des Medical Corps and Nursing Corps, United States Air Force, der University of California in San Francisco sowie weiterer klinisch-wissenschaftlicher Einrichtungen in den USA in einem Beitrag der Zeitschrift „Archives of Physical Medicine and Rehabilitation“. Die Forscher hatten retrospektiv die Krankenunterlagen von 7 Patienten mit einer Coronavirus-Erkrankung ausgewertet, die im Jahr 2019 im San Raffaele Hospital in Mailand, Italien, während der SARS-CoV-2-Pandemie in Bauchlage beatmet wurden. Die Analysen der klinischen und neurophysiologischen Daten ergaben, dass alle 7 Patienten infolge der Bauchlagen-Beatmung Nervenkompressionsverletzungen erlitten. Mitarbeiter im Gesundheitswesen sollten die Risikofaktoren für eine Bauchlagen-assoziierte Plexopathie und Nervenschädigung insbesondere bei Corona-Patienten mit bedenken, um nach Möglichkeit derartigen Komplikationen vorzubeugen, so die Autoren.
(drs)
Fulltext aus J Intensive Care Med. 2021 Feb;36(2):241-252Zurück zur Startseite