Studie zu Risikofaktoren für Ventilationsversagen bei intensivmedizinisch betreuten Tumorpatienten
Wissenschaftler des Hospital das Clínicas da Faculdade de Medicina da Universidade de São Paulo, Brasilien, sind in einer Studie der Frage nachgegangen, ob es bei intensivmedizinisch behandelten Tumorpatienten mit einem akuten Lungenversagen bestimmte Risikofaktoren für ein Versagen der nichtinvasiven Beatmung gibt. Die Forscher werteten retrospektiv die Daten von 2.258 erwachsenen Patienten aus, die in einem bestimmten Zeitraum in die Intensivstation eingeliefert wurden. 114 von ihnen (5 %), die alle unter einer Tumorerkrankung litten, erhielten dort wegen eines akuten Lungenversagens eine nichtinvasive Ventilationstherapie (NIV). Die Beatmung war bei 67 Patienten (59 %) erfolgreich, in den übrigen 47 Fällen (41 %) kam es zu einem Ventilationsversagen. 36 dieser 47 Patienten wiederum mussten intubiert und 11 aus Palliativzwecken sediert werden. Logistische Regressionsanalysen ergaben, dass eine Infektion als Primärursache für das akute Lungenversagen, das männliche Geschlecht und ein SAPS-Score 3 (= Simplified Acute Physiology Score) mit dem Versagen der nichtinvasiven Beatmung assoziiert waren. Die Gesamtmortalitätsrate auf der Intensivstation lag bei 40 % und die stationäre Mortalitätsrate bei 56 %. Einziger unabhängiger Prädiktor für die Mortalität auf der Intensivstation war das Ventilationsversagen. Eine nichtinvasive Beatmung ist bei den meisten intensivmedizinisch betreuten Tumorpatienten mit einem akuten Lungenversagen eine erfolgreiche Therapiemethode, so die Wissenschaftler. Den Experten zufolge sollte jedoch bei Patienten mit pulmonalen Infektionen und einem hohen SAPS-Score die NIV mit großer Vorsicht eingesetzt werden.
(drs/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 16:27): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Intensivmedizin/Studie-zu-Risikofaktoren-fuer-Ventilationsversagen-bei-inten.htm
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