Japanische Wissenschaftler der Universität von Hiroshima sind im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, welchen Einfluss ein Inselinfarkt auf die Blutdruckvariabilität und das weitere Outcome der Patienten in Abhängigkeit von der betroffenen Region des insulären Kortex hat. Studienteilnehmer waren 90 Patienten, bei denen die Diagnose eines akuten unilateralen ischämischen Apoplex gestellt worden war. Bei allen Probanden wurde in der hyperakuten Phase über den Zeitraum der ersten 24 Stunden nach der Klinikeinweisung sowie in der Akutphase in den ersten 2 bis 3 Tagen nach der Einlieferung die Blutdruckvariabilität errechnet. Außerdem wurden die Patienten in verschiedene Gruppen eingeteilt, und zwar zunächst in eine Gruppe mit einem rechtsseitigen und eine mit einem linksseitigen Infarkt und dann in folgende Untergruppen: mit rechts-anteriorem, links-anteriorem oder mit links-posteriorem Inselinfarkt. Die Analysen der Forscher ergaben, dass Patienten mit einem Inselinfarkt in der hyperakuten Phase ein signifikant größeres Infarktvolumen, höhere Scores auf der modifizierten Rankin-Skala (mRS) und eine geringere Standardabweichung (SD) sowie Variationskoeffizienten (CV) der systolischen Blutdruckvariabilität aufwiesen als Patienten ohne Inselinfarkt. Die SD und CV der systolischen Blutdruckvariabilität in der hyperakuten Phase zeigten außerdem deutliche Unterschiede zwischen den 3 Gruppen der Patienten mit einem rechts-anterioren, einem links-anterioren und einem mit links-posterioren Inselinfarkt. Insgesamt war eine Tendenz hin zu einer geringeren systolischen Blutdruckvariabilität bei Patienten mit einem rechts-anterioren Inselinfarkt als bei den Patienten der anderen Gruppen zu beobachten. Der rechte insuläre Kortex, und hier insbesondere der anteriore Teil, scheint ein Knotenpunkt für Regulation des autonomen Nervensystems zu sein, so die Autoren.
NeuroAktuell | Neuro-Intensivmedizin | Apoplex |
Rechter anteriorer insulärer Kortex als Knotenpunkt für Regulation des autonomen Nervensystems bei akutem ischämischem Schlaganfall?
(drs)
Abstract aus Eur Neurol 2018; 79(1-2): 90-99Zurück zur StartseiteWeitere Newsmeldungen
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinGibt es eine Assoziation zwischen der Blutkonzentration von Methamphetaminen und dem klinischen Erscheinungsbild von intoxikierten Patienten in der Notaufnahme?Wissenschaftler des Centre for Clinical Research in Emergency Medicine, Harry Perkins Institute of Medical Research und des Royal Perth Hospitals in Perth, Australien, haben im Rahmen einer prospektiven, beobachtenden Kohortenstudie namens „The Western Australian Illicit Substance Evaluation (WISE) ...Mehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinGlukokortikoid-Monotherapie bei milder MIS-C ohne kardiale Beteiligung ausreichend?Das MIS-C (= Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) ist eine entzündliche Multisystemerkrankung bei Kindern, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion auftreten kann und durch Entzündungen in vielen verschiedenen Organen wie Haut, Schleimhäute, Herz, Lunge, Magen-Darm-Trakt, Leber und Nieren, aber...Mehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinÜberarbeitete S2k-Leitlinie „Interdisziplinäre Versorgung von Kindern nach Fremdkörperaspiration und Fremdkörperingestion“ veröffentlichtMit der Überarbeitung der S2k-Leitlinie wird eine strukturierte Grundlage für die organisatorische, diagnostische und therapeutische Versorgung geschaffen, um die Patientensicherheit in diesen Notfallsituationen weiter zu erhöhen. „Die Leitlinie legt dabei besonderen Wert auf eine reibungslose inter...Mehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinInnovative Laser-Methode analysiert typische Biomarker im BluttestBei Menschen, bei denen ein Herzinfarkt vermutet wird, wird in der Regel eine Kombination von Tests durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen, in der Regel beginnend mit einem Elektrokardiogramm zur Messung der elektrischen Aktivität des Herzens - ein Verfahren, das etwa fünf Minuten dauert. Auch ...Mehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinPrästationäre Analgesie: Intravenöses Paracetamol versus KetorolacParenterales Ketorolac und intravenöses Paracetamol finden Anwendung in der prästationären Notfallschmerztherapie. Welche der beiden Substanzen hier effektiver ist, ist bis heute nicht gut untersucht. Im Rahmen einer retrospektiven Querschnittstudie haben Wissenschaftler desMehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinNeue spezielle Waschung kann bei Schwerstkranken den Schutz vor Krankenhausinfektionen verbessernWissenschaftler der Universitätsmedizin Leipzig haben herausgefunden, dass bei Schwerstkranken eine spezielle Waschung den Schutz vor Krankenhausinfektionen verbessern kann. Die Studienergebnisse der EFFECT-Studie sind im Fachjournal Intensive Care Medicine veröffentlicht worden.Mehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinAWMF veröffentlichte neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma"Die neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma“ wurde unter Federführung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) erstellt. Die Versorgung von Polytraumapatientinnen und -patienten stellt medizinische Teams auch nach der Akutversorgung noch la...Mehr
- NeuroAktuell | Neuro-IntensivmedizinHerzstück eines neuen Bluttests ist ein Chip mit einer bahnbrechenden nanostrukturierten OberflächeBei Verdacht auf einen Herzinfarkt wird in der Regel eine Kombination von Tests durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen, das etwa fünf Minuten dauert. Auch werden Bluttests durchgeführt. Das braucht mindestens eine Stunde. "Das neue Verfahren liefert ein zuverlässiges Ergebnis innerhalb von weni...Mehr
Quellen-URL (abgerufen am 25.08.2025 - 07:08): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Intensivmedizin/Rechter-anteriorer-insulaerer-Kortex-als-Knotenpunkt-fuer-Re.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239