Postoperative Schmerzkontrolle nach anatomischer Schulter-TEP: Periartikuläre liposomale Bupivacain-Injektion versus interskalenäre Blockade
Periartikulär injizierbares liposomales Bupivacain senkt den Opioid-Bedarf nach orthopädischen Eingriffen und soll möglicherweise eine Alternative zur Regionalanästhesie sein. Wissenschaftler des Carolinas Medical Center, des OrthoCarolina Research Institute und des OrthoCarolina Sports Medicine Center in Charlotte, North Carolina, USA, haben nun im Rahmen einer Studie die Effektivität von liposomalem Bupivacain mit derjenigen der interskalenären Blockade bei Patienten, die sich einer Schulter-Totalendoprothese (TEP)-Operation unterziehen mussten, verglichen. Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 79 Patienten aus, bei denen in ein und demselben Zentrum im Zeitraum zwischen Januar 2013 und April 2015 ein entsprechender orthopädischer Eingriff durchgeführt wurde. Dokumentiert wurden die demographischen Daten der Studienteilnehmer, der alle 12 Stunden erhobene stationäre NPRS (= Numeric Pain Rating Scale)-Score, die Dauer des stationären Aufenthaltes sowie der Bedarf an Morphin-Äquivalenten bei den Patienten, die eine periartikuläre liposomale Bupivacain-Injektion erhalten hatten (n=25) und bei denen, die mit der interskalenären Blockade behandelt wurden (n=44). Die Analysen und statistischen Berechnungen der Forscher ergaben, dass es hinsichtlich des Geschlechts und des Lebensalters der Patienten sowie der ASA (= American Society of Anesthesiologists)-Klassifikation, der präoperativen Opioideinnahme, der Dauer des stationären Aufenthaltes oder des Bedarfs an Morphin-Äquivalenten keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen gab. Der durchschnittliche NPRS-Score innerhalb der ersten 12 Stunden nach dem Eingriff lag in der Bupivacain-Gruppe bei 3.01 und in der interskalenären Blockade-Gruppe bei 4.41. 48 Stunden postoperativ waren die NPRS-Scores nahezu gleich (4.90 versus 4.19). In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass bei Patienten, die sich einer Schulter-TEP-Operation unterziehen und zur postoperativen Schmerzkontrolle eine periartikuläre liposomale Bupivacain-Injektion erhalten, in puncto Schmerz-Score, postoperativer Schmerzmittelbedarf oder Dauer des stationären Aufenthaltes keine signifikanten Unterschiede zu entsprechend operierten Patienten mit einer interskalenären Blockade bestehen, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 06:09): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Intensivmedizin/Postoperative-Schmerzkontrolle-nach-anatomischer-Schulter-TE.htm
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