Neue Studie über prognostischen Wert wiederholter Lactat-Spiegel-Messungen bei septischen Patienten
Erhöhte Lactat-Serumspiegel und eine verringerte Lactat-Clearance sind bei septischen Patienten innerhalb der ersten Woche mit einer erhöhten Mortalität assoziiert, und zwar unabhängig davon, ob sie einen septischen Schock haben oder nicht. Zu diesem Ergebnis kommen italienische Wissenschaftler der Azienda Ospedaliero-Universitaria Careggi, Francesca Innocenti in Florenz in einer Studie mit 268 Patienten, die im Zeitraum zwischen November 2011 und Dezember 2016 mit der Diagnose einer Sepsis auf der Überwachungsstation aufgenommen wurden. Bei allen Patienten wurden bei Aufnahme (T0), nach 2 Stunden (T2), nach 6 Stunden (T6) und nach 24 Stunden (T24) die Lactat-Spiegel im Serum bestimmt. Die Lactat-Clearance wurde zu den Zeitpunkten T2 und T6 berechnet. Primäres Endziel der Studie war die stationäre 7-Tages-Mortalität. Es zeigte sich, dass zu jedem einzelnen der Evaluierungszeitpunkte die Lactat-Spiegel bei Patienten, die einen septischen Schock hatten, höher waren als bei den septischen Patienten ohne Schock. In der Gruppe der Studienteilnehmer mit einem septischen Schock ergab eine Analyse für wiederholte Messungen eine ausgeprägte Lactatspiegel-Verringerung im Rahmen der aufeinanderfolgenden Messungen bei denjenigen, die das septische Ereignis überlebten, als bei den Nichtüberlebenden, und zwar sowohl in puncto 7-Tages- als auch der stationären Gesamtmortalität. Eine Kaplan-Meier-Analyse zeigte dann schließlich bei Patienten mit einem Lactat-Spiegel von unter 2 mmol/l im Vergleich zu denjenigen mit höheren Spiegeln ein signifikant besseres 7-Tages-Überleben zum Zeitpunkt T6 (mit Schock 86 % versus 70 %; ohne Schock 93 % versus 82 %) und zum Zeitpunkt T24 (mit Schock 86 % versus 70 %; ohne Schock 93 % versus 82 %). Zum Zeitpunkt T6 fand sich außerdem eine Lactat-Clearance > 10% häufiger bei den Patienten, die den stationären Aufenthalt überlebten und bei Patienten mit einem septischen Schock. Bei septischen Patienten sind unabhängig von dem Vorliegen eines Schocks erhöhte Lactat-Serumspiegel und eine verringerte Lactat-Clearance innerhalb der ersten Woche des stationären Aufenthaltes mit einer erhöhten Mortalität assoziiert, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 27.04.2024 - 06:43): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Intensivmedizin/Neue-Studie-ueber-prognostischen-Wert-wiederholter-Lactat-Sp.htm
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