Die Zufuhr von Sauerstoff bei erhöhtem Umgebungsdruck (= hyperbare Oxygenierung) kann auch bei schweren und scheinbar aussichtslosen Kohlenmonoxidvergiftungen lebensrettend sein. Dies zeigt eine kürzlich vom Zentrum für Anästhesie und Intensivmedizin, Druckkammerzentrum, BG-Unfallklinik Murnau, veröffentlichte Kasuistik. Es wird von einem Patienten berichtet, der mit einer schweren Kohlenmonoxidvergiftung nach Inhalation von Autoabgasen notfallmäßig eingeliefert wurde. Die Carboxyhämoglobinkonzentration (CO-Hb) lag bei Aufnahme in die Unfallklinik bei 82%. Unmittelbar nach seinem Eintreffen wurde der Patient in eine Druckkammer gebracht und dort mittels hyperbarer Oxygenierung behandelt. Doch während der Dekompressionstherapie entwickelte das Unfallopfer eine lebensbedrohliche Azidose, Hyperkaliämie und pathologische Hämokonzentration. Dies führte zusammen mit dem erhöhten CO-Hb zu einem Herzstillstand. Nach erfolgreicher Reanimation entschieden sich die behandelnden Ärzte dazu, die hyperbare Oxygenierungstherapie fortzusetzen. Dies rettete dem Patienten das Leben und auch neurologische Spätkomplikationen waren nicht zu beobachten.
(drs)
Abstract aus Der Anästhesist 2009, Vol. 58, No. 6, pp. 589-593Zurück zur Startseite