Herzoperation: Patientengesteuerte TCA-Analgesie mit Hydromorphon bei postoperativen Schmerzen effektiv und sicher

Wissenschaftler der Abteilung für Anästhesie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Turku University Hospitals in Turku, Finnland, konnten im Rahmen einer Studie mit 50 erwachsenen Patienten, bei denen eine Herzoperation durchgeführt wurde, zeigen, dass die patientengesteuerte TCA (= target-controlled analgesia) mit Hydromorphon ist eine effektive Methode zur Behandlung von postoperativen Schmerzen und hat zudem nur moderate Nebenwirkungen.

Den Studienteilnehmern wurde postoperativ in 3 aufeinander folgenden Perioden Hydromorphon intravenös verabreicht, und zwar zuerst in Form einer TCA mit einer Plasma-Zielkonzentration von 1 bis 2 ng/ml bis zur Extubation, dann als patientengesteuerte TCA mit einer Plasma-Zielkonzentration zwischen 0,8 und 10 ng/ml während der folgenden 6 bis 8 Stunden und anschließend wiederum als PCA mit einer Bolus-Dosis von 0,2 mg bis zum nächsten Morgen. Während der patientengesteuerten TCA ermittelten die Forscher anhand der 11 Punkte umfassenden NRS (= numerical rating scale) die Schmerzen der Patienten. Darüber hinaus entwickelten sie anhand der ordinalen logistischen Regression ein pharmakokinetisch-pharmakodynamisches Modell, das auf der Messung der Plasmakonzentrationen basierte. Zur Auswertung kamen letztendlich die Daten von 43 Patienten im Alter zwischen 40 und 81 Jahren.

Die Analysen ergaben, dass die benötigte Hydromorphon-Dosis während der patientengesteuerten TCA im Mittel bei 0,26 mg/h lag. Die maximale Plasma-Zielkonzentration während der patientengesteuerten TCA betrug durchschnittlich 2,3 ng/ml. Außerdem zeigte sich, dass der NRS-Score unter tiefer Inspiration in 83 % der Ratings unter 5 lag. An unerwünschten Nebenwirkungen waren Übelkeit in 30 % der Fälle, Erbrechen bei 9 % der Patienten und eine respiratorische Insuffizienz bei 5 % zu beobachten. Die EC50 (= Konzentration bzw. Dosis eines Medikamentes, bei der mit 50 % des maximalen Effektes zu rechnen ist) des Hydromorphons für eine NRS ≤ 4 lag im Mittel bei 4,1 ng/ml.

Fazit:

Die patientengesteuerte TCA-Analgesie mit Hydromorphon ist zur Behandlung von postoperativen Schmerzen effektiv und sicher, so die Studienautoren.

(drs/map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 16.04.2024 - 20:57): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Intensivmedizin/Herzoperation--Patientengesteuerte-TCA-Analgesie-mit-Hydromo.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239