Der Thrombozyten-Aggregationshemmer Clopidogrel wird vor allem zur Vorbeugung ischämischer Ereignisse bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung und/oder nach einer Stent-Implantation sowie bei Personen mit peripherer Verschlusskrankheit eingesetzt. Eine Fall-Kontroll-Studie der University of Southern California, Los Angeles, CA, USA, hat nun jedoch zeigen können, dass bei Patienten, die ein Minor-Hirntrauma erleiden, eine bestehende Clopidogrel-Therapie das Risiko für intrakranielle Blutungen drastisch erhöht. Teilnehmer der Studie waren 1.660 Patienten im Alter ab 14 Jahren, die mit Clopidogrel therapiert wurden und die ein leichtes Hirntrauma erlitten hatten. Bei allen wurde eine Computertomographie des Schädels durchgeführt, 658 Fälle erfüllten schließlich die gesetzten Studienkriterien. Es zeigte sich, dass 30 % der mit dem Thrombozyten-Aggregationshemmer behandelten Patienten, aber nur 2,2 % von denen ohne Clopidogrel-Therapie nach dem Hirntrauma eine intrakranielle Blutung erlitten hatten. Logistische Regressionsanalyen ergaben dann auch, dass eine vor der Verletzung bestehende Clopidogrel-Therapie signifikant mit dem Auftreten von intrakraniellen Blutungen assoziiert war. Patienten, die mit dem Thrombozyten-Aggregationshemmer Clopidogrel behandelt werden, haben bereits nach einem leichten Hirntrauma ein hohes Risiko für Gehirnblutungen, so die Studienautoren.
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Abstract aus Am J Emerg Med 2013, Oct 8, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite