Endovaskuläre Thrombusaspiration bei akutem ischämischem Schlaganfall nach Operation eines Lungenkarzinoms?
Wissenschaftler der Graduate School of Medicine, Hirosaki University, Aomori, Japan, sind kürzlich im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, wie häufig Patienten nach einer Operation eines Lungenkarzinoms einen Schlaganfall erleiden, welche klinischen Merkmale die Betroffenen aufweisen und ob eine endovaskuläre Thrombusaspiration sinnvoll und zielführend ist. Hierzu werteten die Forscher retrospektiv die Krankenunterlagen von 696 Patienten aus, bei denen eine Lungenresektion wegen eines primären Lungenkarzinoms durchgeführt worden war. Eingeschlossen wurden sowohl Patienten mit einer Lobektomie und einer Bilobektomie als auch einer Pneumektomie. Die Analysen ergaben, dass 4 der 696 Patienten (0,6 %) in der frühen stationären Phase nach der Lungen-Operation einen akuten Apoplex erlitten. Der akute ischämische Schlaganfall trat in 3 Fällen innerhalb von 4 Tagen nach dem Eingriff und bei einem Patienten erst nach 4 Tagen auf. Bei allen 4 Patienten wurde auf der linken Seite der Lunge operiert, wobei es sich in 3 Fällen um eine obere Lobektomie und in einem Fall um eine linke untere Lobektomie handelte. Bei 2 Patienten führten Neurochirurgen eine Thrombusentfernung durch, die bei beiden Fällen eine erfolgreiche Rekanalisation bewirkte. Die zeitliche Dauer zwischen dem Feststellen erster Apoplex-Symptome und der Rekanalisation lag bei 205 und bei 170 Minuten. Ein Patient hatte später keinerlei Residuen mehr, in dem anderen Fall verschwand die Hemiplegie und die Aphasie verbesserte sich. Nach Ansicht der Experten sollte, wenn möglich, im Falle einer Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten durch den Apoplex eine Thrombusaspiration in Betracht gezogen werden.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 16:00): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Intensivmedizin/Endovaskulaere-Thrombusaspiration-bei-akutem-ischaemischem-S.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239