Eine intra- und perioperative Verabreichung des Alpha-2-Agonisten Dexmedetomidin senkt bei den Patienten, die an der Halswirbelsäule (HWS) operiert werden, den Anästhetika-Bedarf, und zwar ohne dass es zu einer klinisch relevanten Veränderung der Hämodynamik und/oder einer Verlängerung der Genesungszeit kommt. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Chandigarh Sudha Institute of Medical Sciences in Erode, Indien, mit 60 erwachsenen Patienten, die sich einer HWS-Operation unterziehen mussten. Die Forscher teilten die Probanden randomisiert in zwei Gruppen (D und C) ein. In Gruppe D waren Personen, die nach einer Loading-Dosis von 1 μg Dexmedetomidin pro kg über eine Dauer von 10 Minuten während des Eingriffs eine intravenöse Dexmedetomidin-Infusion (0,5 μg/kg/h) erhielten. Postoperativ wurde die Infusion noch 24 Stunden lang in einer Dosierung von 0,2 μg/kg/h fortgesetzt. Der Gruppe C wurden Patienten zugeordnet, die einen Volumen-angepassten Bolus und anschließend eine Infusion mit 0,9 %-iger Kochsalzlösung verabreicht bekamen. Es zeigte sich, dass sich der intraoperative Anästhetika-Bedarf in Gruppe D signifikant verringerte. Doch auch innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation waren die Schmerz-Scores in Gruppe D sehr viel niedriger als in Gruppe C. In Bezug auf den Sedierungsgrad und die Kriterien der Erholungszeit waren keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Gruppen festzustellen. Die weiteren Analysen ergaben, dass in Gruppe D entsprechend auch die postoperativ schmerzfreie Periode länger war als in Gruppe C und die Patienten während der ersten 24 Stunden nach dem Eingriff weniger Notfall-Analgetika benötigten. Die hämodynamischen Parameter bewegten sich im gesamten Studienzeitraum bei allen Patienten klinisch im Normalbereich. Dexmedetomidin senkt den Anästhetika-Bedarf nach HWS-Operationen, und zwar ohne Anzeichen einer exzessiven Sedierung, so die Wissenschaftler.