Welchen Effekt hat Vitamin D auf die kognitive Funktion und die „White Matter Hyperintensities“ bei Patienten mit mildem Morbus Alzheimer?
Bei Patienten mit einem milden Morbus Alzheimer sind verringerte 25-OH-Vitamin-D3-Serumspiegel zwar offenbar mit einem schlechteren MMSE (= Mini Mental State Examination)-Score assoziiert, der zugrunde liegende Mechanismus scheint aber nicht den sogenannten „White Matter Hyperintensities (WMH)“ zuzuordnen zu sein. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Kaohsiung Veterans General Hospitals in Kaohsiung, Taiwan, im Rahmen einer Studie mit 146 Patienten mit einer milden Alzheimer-Erkrankung (68 Männer und 78 Frauen im durchschnittlichen Alter von 79,1 ± 7,0 Jahren), die klinisch befragt und bei denen neuropsychologische und laborchemische Untersuchungen durchgeführt sowie eine MRT-Bildgebung des Gehirns angefertigt wurden. Der MMSE-Score der Probanden lag im Mittel bei 21.0 ± 3.8. Die Analysen ergaben, dass der 25-OH-Vitamin-D3-Serumspiegel nach Adjustierung für das Lebensalter, das Geschlecht und die Bildungsdauer der Patienten sowie für den Apolipoprotein ε4-Allel-Status, die Zeit der Blutentnahmen, dem Hypertonie-, Diabetes mellitus-, Hyperlipidämie und KHK-Status wie auch dem totalen Hirnvolumen negativ mit dem WMH-Volumen korrelierte. Nach Adjustierung für dieselben Kovariaten korrelierte der 25-OH-Vitamin-D3-Serumspiegel allerdings positiv mit dem MMSE-Score. Multivariate Regressionsanalysen mit dem MMSE-Score, der als unabhängige Variable diente und wiederum für Kovariaten adjustiert wurde, zeigten dann, dass der 25-OH-Vitamin-D3-Spiegel ein unabhängiger Prädiktor für den MMSE-Score, aber nicht für das WMH-Volumen war. Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die „White Matter Hyperintensities“ bei Patienten mit mildem Morbus Alzheimer keinen Vermittlungseffekt zwischen den 25-OH-Vitamin-D3-Spiegeln und dem MMSE-Score haben, so die Autoren.
(drs)
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