Vildagliptin in Kombination mit Metformin schützt ältere Diabetes-Patienten vor kognitiver Verschlechterung
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität von Catania, Italien, hat kürzlich im Rahmen einer retrospektiven Studie unter Einsatz der MMSE (= Mini Mental State Examination) den Effekt des DPP-4 (= Dipeptidyl-Peptidase-4)-Hemmers Vildagliptin auf die kognitive Funktion älterer Diabetes-Patienten mit milden kognitiven Einschränkungen (MCI = mild cognitive impairment) genauer untersucht. Studienteilnehmer waren 60 Seniorinnen und Senioren mit Typ 2-Diabetes, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. In Gruppe A waren 30 Patienten mit einem HbA1c-Wert von ≤ 7,5 %, die mit Metformin behandelt wurden, in Gruppe B 30 Patienten mit einem HbA1c-Wert > 7,5 %, die Metformin plus Vildagliptin erhielten. Alle Patienten wurden mittels der MMSE untersucht. Außerdem analysierten die Forscher Veränderungen der Nüchternblutzucker-Werte sowie die der HbA1c-Werte zwischen Beginn der medikamentösen Therapie und nach 180 ± 10 Tagen. Es zeigte sich, dass zu Behandlungsbeginn signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf den Nüchternblutzucker und dem HbA1c-Wert und nach der Therapie in puncto MMSE-Score bestanden. Der Intragruppen-Vergleich schließlich ergab, dass in der Gruppe A nach den 180 Tagen Therapie eine Verringerung des MMSE-Scores und in der Gruppe B eine signifikante Senkung des HbA1c-Wertes zu verzeichnen war. Eine Therapie mit Vildagliptin in Kombination mit Metformin resultiert bei älteren Diabetes-Patienten mit einer MCI in einem Aufrechterhalten des MMSE-Scores und scheint die Betroffenen im Gegensatz zu einer alleinigen Metformin-Therapie vor einer Verschlechterung der kognitiven Funktionen zu schützen, so die Autoren.
(drs)
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